Um das umfangreiche und komplexe Raumprogramm zu gliedern, sah unser Entwurf das Konzept einer Hoftypologie vor. Im Hauptgebäude sind die Räumlichkeiten der fünf Polizeidienststellen (Polizeiinspektion, Kriminialinspektion mit der neuen Abteilung Cybercrime, Grenzpolizeiinspektion, zentrale Einsatzdienste, technische Einsatzdienste) sowie die zentralen Räume für den Polizeibetrieb zoniert angeordnet. Eine Besonderheit stellt die Integration der Räume für das Einsatztraining mit der Raumschießanlage, einer FX-Trainingshalle (Farbschießhalle), einem Übungstreppenhaus und einem Mattenraum dar. Zwei Höfe gliedern das Gebäude und belichten die Innenräume; einer dient auch als Aufenthaltsfläche für das Personal. Die inneren und äußeren Erschließungen sind gemäß den Sicherungsgrundsätzen für Polizeibauten geplant. Die öffentlich zugänglichen Bereiche liegen im Erdgeschoss. Die Kantine für die Ausgabe von 250 Essen in zwei Schichten sowie 310 Stellplätze für Dienst-, Einsatz- und Besucherfahrzeuge sind im Nebengebäude; dieses ist unterirdisch mit dem Hauptgebäude verbunden.
Die dunkle Fassade wird von horizontalen, über Eck laufenden Fensterbändern und messingfarbenen Lamellen aus verzinktem Stahlblech gegliedert. Durch das Zwischenspiel der horizontalen Fassadenstruktur mit dem vertikal verlaufenden Rillenputz in Nachtblau entsteht das charakteristische Erscheingungsbild des Polizeiämtergebäudes.
Der Vorteil des Hoftypus zeigt sich auch städtebaulich: Die üblicherweise vorgelagerten und gesicherten polizeilichen Hofbereiche, die das städtische Umfeld beeinträchtigen, entfallen durch den als großes Ganzes entworfenen Neubau. So kann sich die Landespolizei wie selbstverständlich zur Öffentlichkeit hin wenden und wirkt nicht wie eine hermetisch abgeschlossene Festung in der Stadt. Mit Ausnahme der Flächen für die Photovoltaikanlagen und Technikaufbauten wurden alle Dächer extensiv begrünt.