Auf dem schmalen, langen Grundstück nehmen die Baukörper die Form eines Mäanders auf und schaffen so ein Wechselspiel aus straßenbegleitender Bebauung und differenziert gestalteten Höfen mit klar ablesbaren Eingangssituationen. Das Neubauprojekt bekommt so eine angemessene Gliederung und reagiert mit seiner Geschossigkeit und kleinteiligen geklinkerten Fassade auf die denkmalgeschützte Industriearchitektur auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Den erhöhten Schallschutzanforderungen wirkt der Neubau mit einem geschlossenen Baukörper entgegen, die im Inneren mit der Ausrichtung sämtlicher Aufenthaltsräume zur Weilburger Straße hin reagiert. Zu den Gleisen sind die Erschließungsräume orientiert.
Der Nachweis über gesunde Wohnverhältnisse, wie die Einhaltung des Schallschutzes im Innenraum in der Nacht bei gleichzeitiger Sicherstellung des sozialen Kontakts zur Außenwelt durch teilgeöffnete Fenster und ausreichende Belüftung der Räume, wird größtenteils mit durchgesteckten Wohnungsgrundrissen in Nord-Süd-Richtung erreicht. Die Schlafräume sind zur bahnabgewandten Seite angeordnet. In Fällen bei denen Schlafräume an den Gebäudeenden in Teilen den Immissionen der Bahn ausgesetzt sind, werden passive Schallschutzmaßnahmen, wie beispielsweise Lüftungsklappe mit Schallschutzlammelen im Fensterelement, eingesetzt.
Zudem dient die kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) auch dem Schallschutz. Wer beispielsweise an einer stark befahrenen Straße wohnt, kann über KWL frische, meist auch gefilterte Luft in seine Wohnräume bekommen, ohne dass Lärm durch offene Fenster eindringen kann.
Neben den privaten Balkonen wird den Bewohnern ein vollständig begrünter gemeinschaftlich nutzbarer Dachgarten geboten, der sich wie ein grünes Band auf zwei Ebenen über alle Dachflächen erstreckt. Sie bieten den Bewohnern hochwertige Aufenthaltsbereiche und geben den Blick auf die Frankfurter Skyline frei. Die unteren Gartenbereiche sind barrierefrei zu erschließen und über Treppen mit den oberen Gärten verbunden.
Der Gebäudekomplex besteht aus drei Bauabschnitten:
Baufeld 1 mit geförderter, familien- und seniorengerechter Wohnnutzung einschl. KiTa,
Baufeld 2 beinhaltet ausschließlich konventionelles Wohnen mit 2- bis 4-Zimmerwohnungen und bei dem Baufeld 3 ist die Wohnnutzung in einem hohen Maß durch 1-Zimmer-Wohnappartements, inkl. Bad, Pantryküche, Möblierung und einem kleinen Balkon mit bodentiefen Fenstertüren, geprägt. Da das Gebäude allerdings nicht ausschließlich mit 1-Zimmer-Wohnappartements versehen ist, sondern auch 2- bis 4-Zimmerwohnungen über alle Geschosse platziert werden, wird der Gefahr einer Monostruktur im Gebäude entgegengewirkt.
Durch die Gemeinschaftsbereiche in den einzelnen Geschossen sowie den für die Gemeinschaft nutzbare Dachgarten, erhält das Gebäude mit seinen 1-Zimmer-Wohnapartements einen wohnheimähnlichen Charakter, ohne sich auf eine bestimmte Personengruppe festzulegen.