Durch die städtebauliche Konfiguration des Neubaus werden gemeinsam mit der Martinskirche drei Freibereiche definiert: Der schon vorhandene Kirchenvorplatz an der Osterfelder Straße, ein offener und einladender Gemeindehof zwischen Kirche und Neubau sowie ein geschützter Garten für die Gemeinde und die Kindertagesstätte auf der straßenabgewandten Seite.
Der dreigeschossige Hauptbaukörper stellt sich hart an die Kante der Straße An der Martinskirche und definiert den Straßenraum, der durch das zurückgesetzte Parkhaus aufgeweitet ist. Mit dem zweigeschossigen abgetreppten Bauteil wird die Traufhöhe der Martinskirche wieder aufgenommen. Die südöstliche Auskragung wirkt als Zeichen für den Eingang und den Gemeindehof und ist bereits von der Osterfelder Straße aus wahrnehmbar.
Zum Gebäude:
Die Entwurfsaufgabe lautete, für die fusionierten Evangelischen Kirchengemeinden der Stadt Bottrop ein Zentrum zu bauen, das Gemeindesaal, Kindertagesstätte, Jugendräume, Verwaltungs- und Beratungsräume unter einem Dach vereint und eine Verbindung zum Kirchraum der Martinskirche ermöglicht.
Das Gebäude öffnet sich mit seinen Hauptzugängen sowie mit dem verglasten Übergang zur Kirche zum Gemeindehof hin. Sowohl der überhöhte Gemeindesaal als auch das Verwaltungsgebäude sind lesbar und den Eingängen zuzuordnen. Das Gemeindefoyer ist Schnittstelle zwischen Hof, Saal, Küche und Verwaltung.
Ein großzügiger Unterschnitt nördlich im Gebäudekörper definiert den Eingang zur
Kindertagesstätte und zu den Jugendräumen. Das angegliederte Treppenhaus lässt sowohl die getrennte Erschließung als auch die Verbindung der beiden Bereiche zu. Die Gruppenräume zeichnen sich als Kuben auf der Rückseite des Gebäudes ab und schaffen somit eine eigene Identität des Kinder- und Jugendbereiches. Die Dachflächen der Kuben sind als Terrassen ebenfalls dem Jugendbereich zugeordnet.
Der Verwaltungs- und Beratungsbereich liegt im 1. und 2. Obergeschoss des Gebäudes. Die vertikale Erschließung erfolgt über ein großzügiges Treppenhaus, das den Blick auf die Martinskirche zulässt. Mehrere Aufweitungen gliedern die Flurzonen des Verwaltungs- und des Beratungsbereiches, bilden angemessene Wartebereiche und führen Tageslicht in das Gebäude.