Die Aufgabe eine moderne Architektursprache mit den Auflagen des Denkmalschutzes zu verbinden wurde durch folgende Maßnahmen erreicht:
- Die städtebauliche Körnung wurde entsprechend den Bestandbauten übernommen
- Die zurückgesetzten Dachaufbauten mit Flachdach zeigen eine moderne Architektur die den vorhandenen Bautypus neu interpretiert
- Fassadenputz und Farbgebung sind abgestimmt auf die denkmalgeschützten Nachbargebäude
Der Holzbau ist den Gebäuden von außen nicht anzusehen. Dafür sind die Innenseiten der Außenwand und die Decken umso konsequenter holzsichtig ausgeführt. Auch die Treppenhäuser sind komplett holzsichtig gehalten, was im Holzbau nicht üblich ist. Die Grundkonstruktion der dreigeschossigen Mehrfamilienhäuser bildet eine leimfreie Massivholzwand. Die Wandelemente bestehen aus vertikal und diagonal verlegten Holzschichten, die mittels Buchenholzschrauben fest miteinander verbunden sind. Sämtliche Decken sind als sichtbare Brettstapeldecken ausgeführt. Im März 2020 erhielten Die Häuser die Zertifizierung DGNB NWO 15 „Platin", womit die nachhaltige Qualität der Häuser über ihren kompletten Lebenszyklus ausgezeichnet wird.
Bei den Wohnhäusern in Massivholzbauweise wurden über 1.000 cbm Fichten- und Tannenholz aus überwiegend regionalen Quellen verarbeitet und damit mehr als 800 Tonnen CO2 gespeichert. Diese bleiben für Jahrzehnte in den Gebäuden gebunden. Mit der Entscheidung zugunsten des Baustoffs Holz konnte der Energieaufwand für die Herstellung der Häuser deutlich verringert werden, der Anteil der Grauen Energie wurde auf ein Minimum reduziert.
Auch die Konstruktion und Montage wurde ökologisch optimiert: So wurden die einzelnen Holzschichten der Wandelemente mittels Buchenholzschrauben miteinander verbunden. Auf den Klebstoff Leim konnte verzichtet werden. Die Häuser sind schadstoffarm geplant, daher kamen nur geprüfte und unbedenkliche Bauprodukte zum Einsatz. Holz ist ein idealer Wärmespeicher, Luftfeuchtigkeit wird schnell an den Oberflächen aufgenommen und zeitverzögert wieder an die Raumluft abgegeben. Die Holzoberflächen nehmen Gerüche und Schadstoffe auf und wirken antibakteriell.
Auch beim Wärmeschutz kamen natürliche Baustoffe zum Einsatz: Das Fassadensystem besteht aus Holzfaserdämmung sowie mineralischem Putz. Die Fenster sind als Holzfenster mit 3-Scheibenverglasung ausgeführt. Ein Senertec Mini-BHKW versorgt die Gebäude in klimafreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung mit Wärme. Die Beleuchtung erfolgt über stromsparende LED-Lampen. In Verbindung mit einem sehr guten Dämmstandard führt dies zu einer hervorragenden Ökobilanz.