Neubau Krematorium Villingen-Schwenningen

Am Waldfriedhof 17, 78056 Villingen-Schwenningen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Stadt Villingen-Schwenningen - Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau - Tobias Walderich


48.0564643 8.5414635 Am Waldfriedhof 17, 78056 Villingen-Schwenningen
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2019 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Gesundheitswesen

Objektart

Sonstige Bauten im Gesundheitswesen

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

05.2018

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
6.834 m³
Nutzfläche
1.180 m²
Grundstücksgröße
1.608 m²
Verkehrsfläche
200 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
1.500.000 €
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
6.700.000 €

Verwendete Heizenergie

Primär
Sonstige Heizenergie
Sekundär
Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
36 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
98,7 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
14,1 kWh/(m²a)

Energiestandard

Sonstiges

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Das Krematorium wurde als Massivbau in Stahlbetonbauweise mit einer vorgehängten Sichtmauerwerkfassade ausgeführt. Die Fassade schafft aufgrund des Materiales „Stein“ eine Verbindung zum benachbarten denkmalgeschützten Bestandsgebäude mit Muschelkalk-Fassade. Die geradlinige Struktur des Klinkersteins sowie die dunkle Farbe schaffen einen spannenden Kontrast, der das Zusammenspiel der zwei Gebäude belebt. 
Um der Umgebung gerecht zu werden, erhielt der Neubau zwei Seiten. Zum denkmalgeschützten Friedhof hin befindet sich die "Ruhige" Seite mit geschlossenen Fassadenflächen und dem Eingang für die Angehörigen. Auf der Waldseite findet man dagegen die "Operative" Seite, mit verschiedenen Zugängen für Bestatter, Angestellte, Lieferanten und Techniker. 
Das Gebäude wird von zwei schräg gegeneinander laufenden Dachflächen bestimmt. Dieses Dach führt die unterschiedlichsten Raumhöhen zusammen und bildet einen schlichten, schiefwinkligen Baukörper, der sich unaufdringlich in die Umgebung einfügt.
Die Fassade hat große, in weiß hervorgehobene Ausschnitte, welche die Eingänge definieren und die Fassade gliedern.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Die Herausforderungen der Bauaufgabe waren vielfältig. Die sensible, denkmalgeschützte Umgebung, der pietätvolle Umgang mit Verstorbenen und die verschiedensten Anforderungen von Seiten der Mitarbeiter, Bestatter und Besucher sowie aufgrund der komplexen Technik zu erfüllen. 
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden wurde das neue Krematorium in drei Bereiche unterteilt:
Den Technikbereich bildet in der Hauptsache die mehrgeschossige Anlagenhalle. Sie beinhaltet die Einäscherungsanlage mit der umfangreichen Filtertechnik sowie die Platzvorhaltung für eine zweite Anlage. Mit einer Raumhöhe von bis zu 10 Metern nutzt die Anlagenhalle die Thermik im Innenraum und führt die anfallende Wärme bei Bedarf durch das RWA-Lichtband nach draußen. In sämtlichen Technikräumen wurde sehr viel Wert auf eine strukturierte und schlichte Gestaltung gelegt. Daher wurden die verwendeten Materialien auf ein Minimum reduziert und die Leitungswege akribisch geplant. Es wurde ausschließlich mit Sichtbeton an Decke und Wänden mir großen Schalelementen gearbeitet. Auch hier wurde auf ein stimmiges, durchgängiges Schalbild geachtet. Ein weiterer Teil des Technikbereiches bildet die Überführungszone. Hier haben die Bestatter Tag und Nacht die Möglichkeit die Verstorbenen zu überführen. Mit der geschaffenen Durchfahrt und dem direkt angrenzenden Kühlraum erwartet die Bestatter höchster Komfort bei ihrer anspruchsvollen Arbeit.
Der Verwaltungs- und Personalbereich beinhaltet die Personalräume sowie die Büroräume und die Steuerzentrale. Hier wurde großer Wert auf die Sichtverbindungen gelegt. Die Mitarbeiter haben von jedem Arbeitsplatz aus Einsicht auf den Innenhof, über den die Bestatter anfahren. So kann der Kontakt zu den Bestattern gesucht werden und das Gebäude erhält einen übersichtlichen Charakter. In den Büro- und Personalräumen wurde mit viel Holz gearbeitet um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen. So wurden sämtliche Türen, der Parkettboden und die eigens geplanten Möbel in Eschenholz ausgeführt. 
Den anspruchsvollsten der drei Bereiche bildet die Abschiednahme. Sie besteht aus einem Foyer, dem Abschiedsraum für die Angehörigen sowie dem Bestattungsraum. Da sich die Angehörigen in einer Extremsituation befinden musste ein Ort geschaffen werden, der Ruhe und Geborgenheit ausstrahlt und einen sakralen Charakter besitzt. Daher wurde hier in der Gestaltung nicht mit Farben, sondern mit Materialien gearbeitet. So gibt es hier ausschließlich Sichtbetonwände mit einem auf die Raumproportionen abgestimmten Schalbild. Der Boden wurde mit großformatigen Fliesen belegt, in die sich die Einfahrmaschinen harmonisch einfügen ohne das Fliesenraster zu stören. Der Blick auf die Friedhofsanlage wird durch eine Glasfassade ermöglicht. Auf der Außenseite hingegen verhindern große Lamellen geschickt die Sicht vom Friedhof auf den Sarg. Die in zwei Richtungen schräge Decke wurde aus Eschenholz verschiedener Querschnitte nach den Plänen des Architekten erstellt. Sie wird von Lichtbändern durchkreuzt, die keinem Raster folgen und dem schiefwinkligen Raum dadurch eine ganz besondere Atmosphäre geben. Der Abschiedsraum wird vom Bestattungsraum nur durch eine große Glasscheibe getrennt die bewusst ohne Rahmen, Brüstung oder Sturz in der Decke, den Wänden und im Boden verschwindet. So hat der Besucher das Gefühl, er stehe in einem großen Raum und ist ganz nahe beim Verstorbenen und der Bestattung. Die eindrucksvolle Holzdecke verbindet die beiden Räume und wird durch Sitzhocker aus demselben Holz ergänzt. Gemeinsam geben diese Elemente dem Raum die nötige Wärme und bieten einen angenehmen Kontrast zum Sichtbeton. Einzigartig ist die Verkleidung der Kremationsanlage, die in Naturstein ausgeführt wurde. Sie wird durch die schwarze Wand hervorgehoben, nimmt der Anlage den technischen Charakter und wird zum Blickfang des Abschiedsraumes. So ist ein hochwertiger, ansprechender Raum entstanden, der den Angehörigen den angemessenen Rahmen gibt, um sich von dem Verstorbenen zu verabschieden.

VERBAUTE PRODUKTE

Faserbetonplatten
EQUITONE [tectiva]

Fenster und Außentüren
AWS 70

Sichtmauerwerk
Vormauerziegel Steglitz Wechselsortierung

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

Stadt Villingen-Schwenningen - Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau - Tobias Walderich

Marktplatz 1

78054 Villingen-Schwenningen

Tel. 07721/82-2567


Bauleistung: Beton und Stahlbeton

Decker GmbH & Co. KG Bauunternehmung

Unter dem Staufenberg 8

72362 Nusplingen

Tel. 07429/931030


Bauleistung: Ofenbau und Luftheizungen

IFZW Industrieofen- und Feuerfestbau GmbH & Co. KG

Kopernikusstraße 53

08058 Zwickau

Tel. 0375/277670


Bauleistung: Steinmetz

Renner Natursteine

Hans-Thoma-Straße 5

78120 Furtwangen

Tel. 07723 7539


Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Holzbau Jäckle

Werastraße 87a

78056 Villingen-Schwenningen

Tel. 07720/63306


Bauleistung: Installation Gebäudetechnik

Ernst Rieber GmbH & Co. KG Heizung-Sanitär-Lüftung-Klima

Keplerstr. 10

72458 Albstadt

Tel. 07431/93740

Bauleistung: Fassade

Holzbau Leopold GmbH & Co.KG

Saline 49

78628 Rottweil

Tel. 0741/12910


Bauleistung: Fliesen, Platten

Rottmann Fliesen

Goldenbühlstraße 12

78048 Villingen-Schwenningen

Tel. 07721/504414


Bauleitung (LPH 8)

Becker + Ellenberger Architekten

Karlstr. 46

78054 Villingen-Schwenningen

Tel. +49 7720 857575

Fachplanung: Gebäudetechnik

AWIPLAN Planungsgesellschaft Abfallwirtschaft mbH

Porschestr. 15

70794 Filderstadt

Tel. +49 7158 9850230

Fachplanung: Tragwerksplanung

Ingenieurbüro P. Stehle

St. Nepumuk-Straße 1/1

78048 Villingen-Schwenningen

Tel. 07721/84940

WEITERE DOKUMENTE ZUM OBJEKT

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