Das Grundstück der Orthopädischen Klinik in der Stadt Tegernsee verfügt über direkten Zugang zum See. Die Bestandsgebäude der Klinik sind in mehreren Abschnitten zwischen den Jahren 1968 bis 2003 entstanden und teilweise zwischenzeitlich umgebaut worden. Der Baugrund befindet sich in Hanglage auf dem Südgrundstück der Klinik, 40 Meter vom See entfernt. Der Bestand liegt im nördlichen Teil des Grundstücks, durch die Seestraße begrenzt. Südlich befindet sich eine grüne Parkanlage die zum Tegernsee führt.
Der eingeschossige, im Jahr 2023 fertiggestellte Neubau bildet in exponierter Lage den Vermittler zwischen der bestehenden Orthopädischen Klinik und dem Tegernsee mit seinen umliegenden Ortschaften. Durch die elementierte Holzfassade aus Lärchenholz erhält die Therapiehalle ein identitätsstiftendes und selbstbewusstes, modernes Gesicht. Der in Holzbauweise mit entspiegelten Fensterflächen errichtete Baukörper fügt sich harmonisch in die umliegende Landschaft ein. Aus der Perspektive von ufernahen Anliegern der gegenüberliegenden Seeseite und Besuchern des Tegernsees, tritt das Gebäude sanft über dem See zu Tage und sorgt so für hohe Akzeptanz in der Region. Patienten erscheint die Therapiehalle als niederschwelliger Ort der Heilung. Das in dem Bauprojekt realisierte klimaschonende Energie- und Nachhaltigkeitskonzept zeigt sich besonders in seiner Holzbauweise durch hervorragende Wärmeschutzeigenschaften des nachwachsenden Rohstoffs Holz und durch die Einsparung versiegelter Flächen. Regenwasser wird auf dem Gelände versickert. Umweltschützende Aspekte wie Dachbegrünung, Erhaltung des Baumbestands und eine die Artenvielfalt fördernde Begrünung sind naturschonende Maßnahmen, die in der Umsetzung des Landschaftsarchitekturkonzepts realisiert worden sind.
Die Konstruktion ist mit Außen- und Innenstützen in Holzbauweise realisiert, Nichttragende Wände in Trockenbau. Decken: Holzfachwerk, erstellt mit weitgespannten Holzbindern als Kassettendecke. Das Dachtragwerk als Holz-Flachdachkonstruktion - Warmdachkonstruktion mit hinterlüfteter Dachschalung. Die Holzfassade wurde in elementierter Holz-Sandwichbauweise als hinterlüftete Holzlamellenfassade realisiert. Fenster sind in Holzkonstruktion mit Sonnenschutzlamellen ausgeführt. Der Bodenbelag besteht in weiten Teilen aus Naturstein, in sonstigen Therapiebereichen liegt Linoleum. Die nach innen hin in ihrer Sichtbarkeit fortgeführte Holzkonstruktion der behutsam in das Landschaftsbild eingefügten Therapiehalle, sorgt für eine warme, freundliche Atmosphäre des Gesundheitsbaus. Eine offene Innenraumgestaltung, der Einsatz bodennaher Fenster, dominant innerhalb der Südfassade mit Blickrichtung zum Tegernsee, schafft unmittelbare Verbindungen von innen zur umliegenden Natur.