KUNSTAKADEMIE MÜNSTER
Eine Tendenz des heutigen Kunstschaffens ist wieder in Großformaten und vor allem raumgreifend zu arbeiten. Zwei neue große Ateliers in der historischen und denkmalgeschützen ehemaligen Reiterkaserne auf dem Kulturcampus in Münster wurden für diesen Bedarf geschaffen.
Um diese zwei großen Raumvolumen zu ermöglichen, wurden die einfachen Dachstühle der Turmbauten abgetragen und über den neuen Ateliers freitragende vorfabrizierte Holzrippenelemente eingebaut.
Das hölzerne Tragwerk ist von innen sichtbar und sorgt zusammen mit der durch die Künstler frei bespielbaren unteren Holzschale mit der integrierten Hypokaustenheizung für eine angenehme Raumatmosphäre.
Die besondere Qualität des Tageslichts für die Künstler wird durch eine sprossenlose Verglasung im Bereich der Traufe erreicht. Das Tragwerk aus Holz ist in diesem Bereich als Holzfachwerkträger aufgelöst und macht den Kräfteverlauf erkennbar.
Die für das gesamte Ensemble prägende Dachform der historischen Walmdächer bleibt erhalten und wird in der Wirkung verstärkt. So wird eine neue funktionsgerechte Architektur möglich aber auch ein besonderer Beitrag zum Denkmalschutz geschaffen. Umlaufende Lüftungsflügel sind in das Traufgesims formal integriert ohne das historische Erscheinungsbild zu stören. Sie gewähren eine Low-Tec Belüftung der Atelierräume.
Eine Galerieebene kann wahlweise für Vorlesungen der Künstlerklassen oder auch als Übersichtsplattform, als Ort der Neugier, für Ausstellungen genutzt werden. Ein ausfahrbarer Blendschutz taucht den Raum in ein diffuses weißes Licht und ist durch die abwechselnde Lichtstimmung vor allem für die Bildhauerklassen wichtig.