Überblick: “Überblick” definiert die Fähigkeit, ein bestimmtes Gebiet oder größere Zusammenhänge zu übersehen - oder räumlich betrachtet den Blick von einem erhöhten Standort.
Im Wandel der Zeit zwischen Tradition, dem Heute und der nicht bekannten Zukunft präsentiert sich die neue Staatsbibliothek als Ort des Überblicks.
Leitbild: Die Platine steht als Leitbild für unseren Entwurf. Als Schnittstelle zwischen der digitalen und realen Welt, ausgehend von der CPU - ihrem Herz -, schafft sie es, komplexe Zusammenhänge stukturiert zum Fluß zu bringen.
Unsere Bibliothek präsentiert sich so als Schnittstelle zwischen dem digitalen zur Verfügung stehenden Wissen und dem gedruckten Buch, als Ort des Austausches und des insichgekehrten Lesens und Lernens mit einem vielfältigen Angebot in einer klaren Struktur.
Vorbild: Als Vorbild dienen unserem Bibliotheksentwurf die Typologien von Bibliotheken des 18.-19. Jahrhunderts, deren klare Sturktur und deren regelmäßiger Duktus es unterstüzt, den Überblick zu wahren.
Im Zentrum des Universitätscampus stehend, schafft die neue Bibliothek einen zentralen, öffentlichen, gut erreichbaren Platz, der die vermittelnde Rolle zwischen Stadtgesellschaft und Wissenschaft einnimmt und die Besonderheit, die der Staatsbibliothek im öffentlichen Raum zufällt, hervorhebt.
Der Neubau mit seiner geschwungenen Glasfassade bildet zusammen mit dem historischen Backsteinbestandsgebäude eine konkurrenzfreie Einheit und fügt sich so als bereichernder Stadtbaustein in seine Umgebung ein. Im Innern vernetzen sich im unteren Bereich logisch, wie dem Rhythmus einer Platine folgend, die (lauten) Bereiche, deren Nutzung (24/7) der Öffentlichkeit frei zur Verfügung stehen. Das historische Gebäude nimmt, seiner Gestalt folgend die historischen Bestände auf, während das zentrale ASRS sich als Herzstück im Neubau befindet.
Die Verwaltungsebenen mit Ihren Büros, erreichbar über einen Mitarbeitereingang und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, liegen mittig im Gebäude. Durch diese Ebenen hindurch führt eine skulpturale Treppe die Öffentlichkeit zum oberen (leisen) Bereich. Dem Duktus traditioneller Bibliothekentypologien des 18-19. Jahrhunderts folgend kehrt hier Ruhe ein. Im Freihandbereich kann sowohl der Blick als auch der Gedanke in die Ferne schweifen.