Neuer Garten des Immanuel-Grözinger-Hauses


48.8373105 9.1971016
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2021 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Sozialbauten

Objektart

Sonstige Sozialbauten

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Datum der Fertigstellung

01.2021

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Verwendete Heizenergie

Primär
Geothermie
Sekundär
Strom

Energiestandard

Plusenergiehaus

Tragwerkskonstruktion

Holz

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Das von der evangelischen Gesellschaft EVA betriebene Immanuel-Grözinger-Haus in Stuttgart-Rot, dient als Wohnheim für alleinstehende Männer, die sich in besonderen sozialen Schwierigkeiten befinden. Direkt angrenzend an das Immanuel-Grözinger-Haus befindet sich der von seinen Bewohnern selbst geschaffene Garten mit Werkstätten, Gewächshäusern, Beeten, Bienenhaus, Backhäuschen und verschiedenen Gemeinschaftsbereichen. Mit den Arbeiten auf dem Gartengelände soll den Männern die Möglichkeit geboten werden, ihre eigenen Fähigkeiten in Projekten einzubringen und sie dadurch Stück für Stück wieder in einen geregelten Tagesablauf zu führen.
Aufgrund eines Wohnungsbauprojekt im Rahmen der IBA, muss der Garten des Immanuel-Grözinger-Hauses jedoch von seinem jetzigen Standort weichen und soll auf einem nahegelegenen Grundstück neu geplant werden. Es soll ein Ort des Rückzugs geschaffen werden, der den Männern gleichzeitig Beschäftigung und Halt im Alltag bietet.
Mithilfe einer durchgängigen Aneinanderreihung von Rahmen entlang klarer Achsen, werden Halt und Orientierung architektonisch umgesetzt. Es entsteht eine sich wiederholende Struktur, welche sich für verschiedene Umstände und Anforderungen anpassen, erweitern und wiederverwerten lässt, sodass der Garten mit den Männern im Laufe der Zeit mitleben kann. An den Achsen bilden sich die Gebäudevolumen der drei Werkstätten, des Mehrzweckgebäudes und des Gewächshauses in drei Gebäuderiegeln aus. Diese sind so am Hang ausgerichtet, dass es einen möglichst geringen Erdaushub erfordert. Orthogonal dazu bilden sich Wegachsen aus, welche die Gebäuderiegel und das Gewächshaus miteinander verbinden und den Besucher ins Gelände führen.
Zwischen den Gebäuden befinden sich Terrassen, welche als geschützte Zwischenräume von den Werkstätten aus mitgenutzt werden können. Sie dienen als Erweiterung der Arbeitsfläche, laden aber auch zum gemeinsamen Zusammensitzen ein und fördern damit die Gemeinschaft zwischen den Männern. Die beiden Gebäuderiegel mit Werkstätten und Mehrzweckgebäude sind jeweils auf der sich zugewandten Seite durch eine Pfosten-Riegel-Fassade komplett geöffnet und an der rückwärtigen Fassade komplett geschlossen. So entsteht auch zwischen den Gebäuderiegeln ein Ort der Begegnung, der das Zentrum des Geländes bildet.
Die aus Holz ausgeführten Rahmen, welche die Achsen bilden, setzen sich im Inneren der Gebäude, als ihr Tragwerk fort. Es entsteht eine lineare Struktur, welche den gesamten Entwurf durchzieht. Diese Rahmen sind nicht nur ein gestalterisches Mittel, sie werden auch in einzelne Aufgaben integriert. Im Außenbereich sind zwischen den Rahmen Bänke gespannt, es können  aber auch Sonnensegel oder Austauschregale für die Nachbarschaft angebracht werden.
Auch der Innenraum wird durch den Rhythmus der sich aneinanderreihenden Rahmen stark geprägt. Sie bilden sowohl das Tragwerk, als auch die Tragstruktur für Regalelemente. Ansonsten ist der Innenraum auf das Wesentliche reduziert. In jeder Werkstatt befinden sich nur drei Werkbänke die jeweils zwischen zwei Rahmen losgelöst von den Wänden mitten im Raum stehen. Durch ein modulares Baukastensystem können die Werkbänke je nach Anforderung der jeweiligen Werkstatt unterschiedlich ausgeführt werden.
Im Deckenspiegel setzt sich die Linearität ebenfalls in einem Rhythmus fort. Immer gleichmäßig zwischen den Rahmen befinden sich die Deckenstrahlplatten zur Beheizung des Gebäudes, sowie die LED Leuchten zur künstlichen Beleuchtung des Raumes.
Die Gebäude werden durch eine Geothermiewärmepumpe im Winter beheizt und im Sommer passiv gekühlt. Der Strombedarf der Wärmepumpe wird bilanziell durch Photovoltaik-Module gedeckt, welche versteckt hinter der Attika auf den Gebäuden angebracht sind. Das nachhaltige Gebäudekonzept wird durch die Aufständerung auf wiederverwendbaren Schraubfundamenten, sowie eine durchgehende Materialwahl von Holz in Tragstruktur, Fassade, Innenschale bis hin zur Möblierung unterstützt.

WEITERE DOKUMENTE ZUM OBJEKT

Diese Seite anderen empfehlen
       


DAS HEINZE-NETZWERK

 

IHRE PRODUKTINFORMATIONEN IM HEINZE-NETZWERK

10 Millionen Besucher pro Jahr

37 Millionen Seitenabrufe pro Jahr

5 Millionen Downloads pro Jahr

120.000 Kontaktanfragen proJahr



© ais-online.de 2025 - Objektreferenz - Neuer Garten des Immanuel-Grözinger-Hauses CO2 neutrale Website
427697138
12984911