Die Nutzungsmöglichkeiten des avisierten Grundstückes boten jedoch ein viel höheres Maß an Flächenentwicklung als der eigene Bedarf erforderte.
Vor dem Hintergrund einer Diskussion über Nachhaltigkeit und Energieoptimierung, wurde beschlossen den Bürotrakt an Flächen um ca. 100% zu vergrößern und den Betriebshof vor Ort zu integrieren. Die zusätzlichen Flächen wurde für Fremdvermietung entwickelt.
Durch das nun höhere Maß an Nutzung wurden Synergieeffekte im Betrieb und
Unterhalt sichergestellt. Vor diesem Hintergrund galt es ein Gebäudesystem zu entwickeln, das in seiner Typologie ein Höchstmass an Wirtschaftlichkeit, Grundrissflexibilität und Energieoptimierung gewährleistet.
Gleichzeitig waren die sehr engen Zeit- und Budgetvorgaben eine große Herausforderung
frühzeitig ein intelligentes Konstruktions- und Materialkonzept zu entwickeln, dass diesen
Anforderungen Rechnung tragen konnte.
Das Architekturbüro Karlheinz Beer entwickelte infolge eine dreibündige, kompakte Büroanlage, die zum einen die gewünschte Flexibilität und Veränderbarkeit im Grundriss gewährleistet und durch das gewählte statische Grundprinzip ein hohes Maß an Vorfertigung in der Produktion ermöglichte.
Förderung der umweltverträglichen stofflichen oder energetischen Nutzung heimischer nachwachsender Rohstoffe
Die vom Bauherrn eingeforderten Vorgaben einer energieoptimierten, ökologisch zukunftsweisenden Gebäudeentwicklung folgend, kam der Konstruktionsart der beiden Gebäudeteile Büro und Werkhalle eine entscheidende Bedeutung zu. Die Offenheit der Planungsentwurfes erlaubte einen entspr. Wettbewerb der Materialien für die Gebäudekonstruktion. Nach Prüfung der Möglichkeiten fiel die Entscheidung auf den Werkstoff Holz als nachwachsender Rohstoff, der aufgrund der Kompetenz der örtl. Handwerksbetriebe auch ein wirtschaftliches Ergebnis in den Herstellungskosten erwarten lies. Mittels einer großen PV-Anlage ca. 30 KwP und einem Heizsystem mit Fussbodenheizung und Luft-Wärmetauscher kann vollständig auf die Verbrennung fossiler Baustoffe verzichtet werden.
Die Bilanz Jahresenergieertrag und -verbrauch ist nahezu ausgeglichen. Es verbleiben für Stromkosten ca. 200 Euro/Monat für das gesamte Betriebsareal. In den Innenräumen wurde sehr viel Wert darauf gelegt natürliche Materialien zum Einsatz zu bringen. So dominieren auch Innen Holz und Linoleum das Erscheinungsbild.
Innovativer Charakter und/oder technische Originalität
Neue Arbeitsplätze zu entwickeln bedeutet langfristige Funktionalität und Akzeptanz bei niedrigen Betriebskosten zu sichern. Auch der weiche Faktor „sich am Arbeitsplatz" wohl zu fühlen, trägt auf Dauer wesentlich zu einem positiven Betriebsergebnis bei. Die Wahl des Grundstückes bot die einmalige Chance einen angrenzenden starken Landschaftsraum in die Gebäudelogik als stärkendes Element einfliessen zu lassen. Gleichzeitig erfordert unsere schnelllebige Zeit variable Grundrisse. Die Nutzungsmöglichkeiten von Einzelbüros, Gruppenbüros Kombibüros und Open Space Flächen müssen auch im Laufe der Zeit durch einfache Veränderungen abzubilden sein.
Der kompakte tiefe Baukörper sorgt für eine Minimierung der Hüllflächen. Großflächige Verglasungen werden durch vorgestellte Balkonstrukturen im Sommer konstruktiv verschattet - im Winter wird der Energiegewinn durch solaren Eintrag ermöglicht.
Das Pflanzkonzept mit hoch und breitwachsenden Laubbäumen verstärkt dieses Energiesystem.