Die neue Wohnung mit großzügigen 110 Quadratmetern erstreckt sich über drei Ebenen. Im Obergeschoss befinden sich der Koch- und Essbereich sowie das Badezimmer, im Dachgeschoss das Schlafzimmer; Wohn- und Gästezimmer liegen versetzt (Split-Level) im Dachgeschoss des Vorderhauses. Diese Ebene erschließt eine angepasste, mehr als 100 Jahre alte Bestandstreppe. Weitere historische, sorgfältig aufbereitete Objekte finden sich überall: Originaltüren, aber auch ehemalige Treppenstufen, die eine neue Bestimmung als Fensterbänke erhielten, alte Dielen wurden zu Schubladen im neuen Betonkubus. Die neuen Elemente fügen sich unauffällig in den Bestand ein; einzig die von uns entworfene Treppe aus Schwarzstahl setzt sich skulptural in Szene. Dezent wirkt auch der neue Wohnzimmerbalkon mit filigranem Stahlgeländer und Boden aus Douglasie.
Ebenso behutsam wurde das Ferienappartement mit 54 Quadratmetern gestaltet. Die Decke wurde mit Strohbauplatten abgehängt und mit Tonspachtel verputzt, die bestehenden Bruchsteinwände mit Lehm. Historische Balken, Türen und Möbel wie auch ein alter Holzherd mit neuer Technik runden das Gesamtbild ab. Schließlich erhielt das Dach eine neue Deckung. Dafür wurden zum Innenhof hin Biberschwanzziegel aus dem Bestandsdach aufgearbeitet sowie Bestände anderer Höfe zugekauft; lediglich auf der Straßenseite wurden neue Ziegel verwendet.
Diese gelungene Modernisierung belohnte die Denkmalstiftung Baden-Württemberg mit dem „Denkmal des Monats Februar 2023“.