Neugestaltung der Dauerausstellung im Museum am Schölerberg Osnabrück

Klaus-Strick-Weg 10, 49082 Osnabrück


52.2493226 8.0696927 Klaus-Strick-Weg 10, 49082 Osnabrück
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2024 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Veranstaltungsbauten

Objektart

Sonstige Veranstaltungsbauten

Art der Baumaßnahme

Umbau

Datum der Fertigstellung

05.2023

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche
1.350 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
2.946.000 €

Energiestandard

Sonstiges

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Von Schiel Projekt konzipiert, entworfen und in der Ausführung begleitet wurde die Gestaltung der Dauerausstellung im Museum am Schölerberg Osnabrück (Auftragsumfang: LH 1-7 HOAS). Ziel der Ausstellung, die im Mai 2023 eröffnet und seitdem von etwa 80.000 Gästen besucht wurde, ist die Vermittlung von Natur, natürlichen Prozessen und Naturschutz auf rund 1.300 Quadratmetern. Kinder, Jugendliche, Erwachsene und insbesondere Familien erhalten Einblicke in alle relevanten Themen rund um Naturkunde - im globalen wie auch im lokalen Maßstab. Die Inhalte der Ausstellung ordnen sich in die vier charakteristischen Landschaftsformen der Region: Wasser, Wald, offene Landschaft und Stadt. Als Highlight gilt die Rekonstruktion eines rund 330 Mio. Jahre alten Karbonwaldes im Zentrum des Museums, darunter eine europaweit einzigartige, versteinerte Siegelbaumwurzel mit einem Durchmesser von etwa sechs Metern.

Schiel Projekt hatte die Aufgabe, die Ausstellung in das Bestandsgebäude von Christoph Parade aus dem Jahr 1988 zu integrieren und so zu gestalten, dass eine leichte Orientierung im Gebäude möglich ist, die Zielgruppe motiviert ist, sich mit den Themen zu beschäftigen und die Inhalte glaubwürdig und spannend präsentiert werden. Das Bewusstsein der Zielgruppe für die gesellschaftliche Relevanz der in der Ausstellung präsentierten Themen sollte gestärkt werden - auch mit Hilfe der Gestaltung.

Die Architektur unterstützt die Idee des Museums als lebendigen Ort für alle, indem sie Blickbeziehungen zwischen den Ausstellungsteilen ermöglicht und zum Mitmachen, Austausch und zum Wiederholungsbesuch einlädt. Durch Blicke in die Vergangenheit soll die Gegenwart besser verstanden werden. Im Zentrum steht der Austausch und das gemeinsame Lernen über ein nachhaltiges Leben in Zukunft.

 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
sozial nachhaltig

  • die Ausstellung hält Angebote für Personen verschiedenen Alters, für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und besonderen Bedürfnissen bereit und befähigt diese, künftige Entscheidungen nachhaltig zu treffen und gemäß dieser zu handeln
  • Besucher*innen lernen künftige Herausforderungen kennen, üben es, Argumente zu tauschen und erlangen Kenntnisse über Handlungsoptionen (Umweltbildung)
  • die Ausstellung richtet sich an Einzelbesucher*innen und Gruppen. Sie kann als bedeutender außerschulischer Lernort für Schulklassen und Multiplikator*innen gelten



ökologisch nachhaltig

  • viele Bauteile sind demontierbar ausgeführt damit sie nach ihrer Nutzung wiederverwendet und sortenrein getrennt werden können
  • viele Materialien wurden so gewählt, dass die auf ihnen befindlichen Inhalte Ressourcen schonend ausgetauscht werden können (z.B. Abschliff Grafiken möglich)
  • wo es der Exponatschutz zuließ, wurde auf Verglasungen verzichtet und wurden ökologisch zertifizierte Materialien verwendet – für viele Beteiligte erstmalig!
  • wo es das öffentliche Vergaberecht zuließ, wurden regionale Auftragnehmer*innen bevorzugt
  • ausführende Firmen wurden dazu aufgefordert, Restplatten aus ihren Lagerbeständen zu verwenden
  • zur Reduktion von Verschnitten wurden die Abmessungen von einigen Ausstellungsbauten an den Rohmaßen der Baustoffe orientiert
  • die alte Ausstellung wurde als Ressource für die neue betrachtet: vorhandenes Plattenmaterial im Umfang von rund 40 Kubikmetern wurde geschreddert und in Form von Ausstellungsbauten im Ausstellungsteil Lebensraum Wald einer neuen Nutzung zugeführt. Für Kenner der alten Ausstellung sind diese Spuren sogar noch erkennbar

Bisher werden in der Ausstellungsgestaltung als Teildisziplin der temporären Architektur nur selten Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Auch von Architekturverbänden und Initiativen wird das Potential bisher kaum diskutiert und eingefordert, da der Anteil der Disziplin am Bauwesen und dessen CO2-Bilanz insgesamt gering ist. Häufig stehen die Anforderungen an den Exponatschutz, die Sicherheitsbedenken der Bauherr*innen oder Arbeitsgewohnheiten der ausführenden Firmen einer Ausrichtung von Ausstellungsvorhaben auf Nachhaltigkeit entgegen.

Auch im Osnabrücker Projekt gab es Herausforderungen: für einige Bauteile war es schwierig, ausführende Firmen zu finden (z.B. für die Demontage und das Schreddern der Bestandsausstellung sowie für die Herstellung von abstrahierten Baumstämmen aus dem geschredderten Material; letztendlich ausgeführt wurde die Leistung durch die lokal ansässige Heilpädagogische Hilfe Bersenbrück). Außerdem stellte sich die Übernahme von Garantien beim Einsatz von brachenunüblichen Materialien als besonders herausfordernd dar. Zum Teil konnte hier nach Verhandlung auf geforderte Standards verzichtet werden.

Viele der Prozesse und Arbeitsschritte erfolgten in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Auftraggeber*in und der Vergabestelle der Stadt Osnabrück. Damit einher ging die Sensibilisierung einer Vielzahl von Personen für das Thema Nachhaltigkeit in Ausstellungsgestaltung und -bau (vgl. Niedernostheide/Kamcke, Natur im Museum, Heft 14, 2014).

Die Ausstellung in Osnabrück kann als Testfeld und Inspiration für vergleichbare, museale Projekte angesehen werden. Sie ist das Ergebnis eines intensiven Ringens aller Beteiligten um möglichst nachhaltige Lösungen. Sie hat sich um die Auszeichnung "Nationalen Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Deutsche UNESCO-Kommission beworben (vgl. https://www.bne-portal.de/bne/de/bundesweit/auszeichnungen/auszeichnungen.html#:~:text=Im%20Rahmen%20des%20UNESCO%2DProgramms,sich%20vorbildlich%20für%20BNE%20engagieren). Die Entscheidung steht noch aus.


 

VERBAUTE PRODUKTE

Carl Götz gmbh
Plattenwerkstoffe
MDF-Platte Finsa

Plattenwerkstoffe
Lehmbauplatten

M&K Filze
Textilbeläge
DESIGNFILZ aus 100 % Wolle

Plattenwerkstoffe
INNOVUS COLOURED MDF

Plattenwerkstoffe
Dreischichtplatte

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Generalplanung

Schiel Projektgesellschaft mbH

Skalitzer Str. 68

10997 Berlin

Tel. +49 30 275816660


Bauherr

Stadt Osnabrück vertreten durch Museum am Schölerberg

Klaus-Strick-Weg 10

49082 Osnabrück


Fachplanung

Syntop / Wunderling & Kochlik GbR (Planung Interaktive Medien)

Danneckerstraße 10

10245 Berlin


Fachplanung: Beleuchtung

Studio Dinnebier

Herbert-Baum-Strasse 39

13088 Berlin


Sonstige

Heilpädagogische Hilfe Bersenbrück gGmbH

Robert-Bosch-Straße 3-7

49593 Bersenbrück


Bauleistung: Ausbau

Tischlerei Büchner

Fabrikstraße 20

07629 Reichenbach


Bauleistung: Ausbau

Gerken Tischlerei GmbH

Landstraße 15

27449 Kutenholz-Aspe


Bauleistung: Ausbau

hertzer GmbH

Buchholzer Str. 63d

13156 Berlin


Bauleistung: Tischler

Tepe Tischlerei

Natruper Straße 62

49176 Hilter a.T.W.


Bauleistung: Metall- und Stahlbau

Höfelmeyer GmbH

Industriestr. 32

49082 Osnabrück


Sonstige

Lars Mandler Präparationsatelier - Ausstellungsgestaltung

Pfarrweg 125

99334 Kirchheim


Sonstige

235 MEDIA Gesellschaft für Medientechnologie und Kunst mbH

Am Kölner Brett 6

50825 Köln


Sonstige

Expotec Pro GmbH (Exponat- und Messetechnik)

Robert Koch Straße 11a

55129 Mainz


Sonstige

10 Tons Aps

Otto Busses Vej 31

2450 København SV

Dänemark


Sonstige

Jörg Olbertz Siebdruckerei

Oberbergische Straße 61

42285 Wuppertal


Sonstige

Radebeuler Machwerk e.K.

Gartenstraße 30

01445 Radebeul


Sonstige

News Werbung GmbH

Robert-Bosch-Str. 3

21684 Stade


Sonstige

Edle Räume Nordhorn-Lingen

Fuhrmannsweg 12

49835 Wietmarschen


Sonstige

Stoppel & Barros Berlin GmbH

Am Zeppelinpark 22

13591 Berlin

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