Das alte ortsbildprägende Fachwerkgebäude im Dorfkern von Finowfurt wurde von der Spreeplan Projekt UG in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schorfheide ökologisch saniert und durch einen Anbau mit Aufzug um einen barrierefreien Zugang erweitert.
- Dorfgemeinschaftshaus mit vielfältigen barrierefreien Nutzungen für die Gemeinde Finowfurt
- Sanierung mit zirkulären Naturbaustoffen
- Langlebige, ganzheitliche, gesundheitliche, ökologische, natürliche Projektrealisierung
Das Objekt
Saniertes Dorfgemeinschaftshaus aus Fachwerk mit barrierefreier Erschließung und Nutzung.
Die Bauaufgabe
Nach dem Umbau sollten in dem Fachwerkhaus aus den 1890er Jahren ein Mehrzweckraum für Trauungen und Veranstaltungen, eine Bibliothek sowie Büros des Ortschronisten, Ortsvorstehers und eines Vereins untergebracht werden.
Der Entwurf
Doch so übersichtlich die Bauaufgabe auch erschien - simpel war sie bei Weitem nicht. Die Gemeinde wollte möglichst viel der ursprünglichen Bausubstanz erhalten und dabei gleichzeitig mehr vollwertig nutzbare Fläche erhalten. Um das Gebäude besser nutzbar zu machen, wurde das Obergeschoss um einen Meter angehoben. Eine Stahlrahmenkonstruktion, die auf neun Meter tiefen Mikrobohrpfählen gegründet wird, trägt das neue Holzdach, welches in Brettsperrholztechnik mit Holzweichfaserdämmung und - gemäß Vorgabe des Denkmalschutzes - mit Bitumenschindeln ausgeführt wurde. So entsteht im Obergeschoss ein großzügiger, stützenfreier Mehrzweckraum für die Gemeinde.
Der barrierefreie Anbau mit Rampe sollte sich klar vom Bestandsgebäude abheben. Die moderne Stahl-Glas-Fassade ist heute ein echter Hingucker.
Die Materialien
Der Boden des Gebäudes wurde mit einer 30 cm starken Schicht aus Schaumglasschotter gedämmt. So konnte auf eine übliche Bodenplatte aus Beton verzichtet werden und gleichzeitig eine kapillarbrechende, wärmedämmende Schicht eingefügt werden, die aufgrund des hohen Grundwasserstandes vor Ort sinnvoll ist.
Das Fachwerk wurde allseitig zimmermannsmäßig überarbeitet. Für die Innenraumgestaltung kamen ausschließlich ökologische und gesunde Baustoffe wie Lehm- und Kalkputze, Holzdielen und Sumpfkalkfarben zum Einsatz. Energetisch ertüchtigt wurde das Gebäude durch eine mineralische Innendämmung an den Außenwänden, wodurch Mauerwerk und Fachwerk außen sichtbar bleiben konnten. Ergänzt wird dies durch Decken- und Dachflächenheizungen im gesamten Gebäude, deren geringer Energiebedarf (Strahlungswärme) von einer Gasbrennwerttherme erzeugt wird.
Was war uns wichtig. Was ist unsere Philosophie.
Bei der Sanierung wurde erhalten und aufgearbeitet, was eine lange Lebensdauer und hohe Qualität besaß. Bauteile in einem schlechten Zustand wurden möglichst originalgetreu und mit traditionellen Techniken ersetzt. Die Naturbaustoffe verleihen dem Gebäude nicht nur ein angenehmes Raumklima, sondern bringen die Räume wieder zum Strahlen.