Das Sportschießen ist eine der wenigen olympischen Disziplinen, in der Ergebnis und Verlauf des Wettkampfs für das menschliche Auge kaum sichtbar sind. Der Entwurf für die Schießsportstätte sucht für die Dynamik und Präzision, die der Sport erfordert, eine prägnante Ausdrucksform. Die drei Hallen sind gehüllt in kristallweißen Membranen und übersät mit kräftig farbigen Punkten, die sich räumlich weich nach außen stülpen. Die Ausstülpungen strukturieren und animieren die bis zu 107 m langen Fassaden und straffen als Spannringe die Membranhaut. Zusätzlich dienen sie der natürlichen Belüftung und Belichtung und als Eingänge zu den Gebäuden. Die Leichtigkeit der doppelt gekrümmten, kräftig farbig gesprenkelten Fassaden mit ihren kräftigen Farbpunkten verleiht dem Ereignis ein festliches und zeitgemäßes Gesicht.
Die Wettkämpfe im Schießen finden nicht auf dem Gelände des Olympic Park statt, sondern haben ihren eigenen Standort in London-Woolwich auf dem Übungsplatz der historischen Royal Artillery Barracks. Städtebaulich formen die Gebäude einen eigenen Campus auf dem weitläufigen, grünen Feld. In ihrer langgestreckten Form nehmen sie Bezug auf zu den historischen Gebäuden, setzten sich mit ihrer modernen Architektursprache jedoch deutlich von ihnen ab. Die komplett geschlossene Halle für die Endausscheidungen mit ca. 2.200 Sitzplätzen wird ergänzt durch die zwei 107 und 52 m langen Hallen für die Vorausscheidungen, die entlang der Schusslinie zum Außenraum geöffnet sind. Insgesamt werden etwa 104.000 Besucher der Wettkämpfe erwartet. Für Besucher, die sich dem Campus nähern, entsteht durch die charakteristischen Fassaden ein Wiedererkennungswert als Ort des olympischen Schießens.