"Rekonstruieren kann man nur, wenn man eine exakte Kenntnis vom Ursprungszustand hat. Hier war dies der Fall. Wir hatten sehr gutes Bildmaterial zur Vorlage, alte Fotos von Plattenkameras und besonders Schnitte aus dem Jahr 1928 im Maßstab 1 : 1.
Dazu kamen Fotos, auch aus der Nachkriegszeit, die das zerstörte Gebäude zeigten - man konnte Ziegelschichten zählen, also war man sich maßlich sicher! Interessant ist die Rekonstruktion des Gebäudes aber auch dadurch, dass es die weiteren Gebäude des Alten Marktes ergänzt: das wiederhergestellte Stadtschloss, die renovierte Nikolaikirche, das ebenfalls noch vorhandene Alte Rathaus und den Obelisken.
Insgesamt ist jetzt die spannungsreiche Anlage des Platzes wieder erfahrbar."
"Eine Nutzung als Museum ist ideal für die im Bebauungsplan genau vorgegebenen Kubaturen, dadurch wurde das Raumprogramm selbst definiert. Lediglich die Nebenräume, wie Toiletten, Garderoben, Kinderbetreuung etc., wurden im Untergeschoss untergebracht. Die Grandeur, die das Haus nach außen ausstrahlt, konnte im Inneren weitergeführt werden.
Die Türen sind mindestens 3,50 Meter hoch. Das ganze Haus ist hochwertig, aber zurückhaltend ausgestattet und überlässt der Kunst die Bühne. Ganz bewusst haben wir keinen Bruch evoziert.
Wertvolle Materialien kamen innen zum Einsatz: Bronze, zweifarbiger Terrazzo, Stucco lustro.
Ursprünglich aus rein ästhetischen Gründen erbaut, erhielt das Palais erst später eine Nutzung als Bürgerhaus, in dem kulturelle Vereine, Ämter etc. ansässig waren. Als Kunstmuseum ist das Haus nun wieder für die Bevölkerung zugänglich."