Viertel, das Ende des 19. Jahrhunderts noch landwirtschaftlich genutzt
wurde, bevor es zu einem Industriegebiet wurde. Den Industriegrundstücken
waren zeittypische Wohnbauten zugeordnet, von 1892 an auch verstärkt mit
genossenschaftlichem Wohnungsbau. 1953 stellte der Kirchengemeindeverband
den Antrag für den Bau von 51 Zweizimmerwohnungen, einem Kirchensaal
mit Nebenräumen und Dienstwohnungen für zwei Pastorenfamilien. Der
Bau begann 1955, ein Jahr später wurde er eingeweiht.
Der Baukörper wächst aus einem breit gelagerten Gemeindehaus heraus.
Der Kirchengrundriss weist einen langgestreckten, stützenfreien Saal auf, der
sich trapezförmig nach Osten verengt und in einer Halbkreisapsis endet. Im
Außenbereich steht das flach geneigte kupfergedeckte Dach weit über und
wird um die Apsis auf dünnen runden Stahlstützen herumgeführt. Diese Ansicht
ist zugleich die Hauptschaufassade zur Straße hin. Der Zugang zur Kirche
erfolgt von Norden aus durch einen Zwischenbau, der zu dem freistehenden
Glockenturm auf quadratischem Grundriss überleitet.
Die sichtbare, hell gefasste Stahlskelettkonstruktion der zwei Baukörper ist
zugleich schmückendes Detail. Die Zwischenwände aus rötlichem Backstein
ergeben durch die Versetzung der Steine in ihrer Tiefe ein wechselvolles Gesamtbild.
Die Durchfensterung erfolgt über eine Beton-Kunstverglasung, welche
an den Längsseiten als Obergaden ausgeführt ist. Okkulifenster im Sockelbereich
des Chors belichten die Sakristei unterhalb des Altars.