Der Landkreis Bitterfeld in Sachsen-Anhalt entwickelt sich zu einer aufstrebenden Kulturregion. In den kommenden Jahren soll durch die Flutung ehemaliger Kohlegruben eine 25 Quadratkilometer große Seenlandschaft angelegt werden. Wahrzeichen des neuen Bitterfelder Naherholungsgebietes sind die schwimmenden Architekturen der Seebrücke und des Pegelturms.
Die Architekten Prof. Wolfgang Christ aus Weimar und Prof. Klaus Bollinger aus Frankfurt am Main haben die beiden Bauwerke als weithin sichtbare Symbole gestaltet - für das Verschwinden der Industrie-Welt des 20. Jahrhunderts und für den Wandel der Elemente Boden, Wasser und Luft in eine Erlebniswelt des neuen Jahrtausends. Fast wie aus dem Nichts taucht die Wasserarchitektur vor dem Besucher auf und führt ihn über einen Holzsteg hinweg zum Turm.
Den Kern des Pegelturms bildet ein 20 Meter langer Dorn aus massivem Stahl, der fest im Boden verankert ist. Den Auf- und Abgang im Pegelturm erlauben zwei gegenläufige Wendeltreppen. Zur Absturzsicherung wurde das Edelstahlseilnetz X-Tend von Carl Stahl gleich einem überdimensionalen Strumpf über den gesamten Turm gezogen. So bietet das patentierte Netzwerk neben seinem reinen Zweck auch einen optischen Reiz. Für die Montage der großen Netzfläche von 380 Quadratmetern stellte das werkseitig vorgefertigte Netz X-Tend den Vorteil der schnellen und unkomplizierten Verknüpfung dar.