Um jedoch den Ansprüchen einer zeitgenössischen und barrierefreien Nutzung gerecht zu werden wurden Küche und Bad neu organisiert und im Eingangsbereich um ein Gäste-WC ergänzt. Durch die Erweiterung konnte hierbei die beengte Situation im Bereich der Küche und des angrenzenden Bades räumlich entzerrt werden. Auf der Grundlage restauratorischer Untersuchungen wurden die Raumschalen in den ursprünglichen Farben und Putzoberflächen restauriert und durch zeitgenössische Einbauten als “Räume im Raum” ergänzt. Das im Berliner Volksmund heute als “Perle des frühen sozialistischen Bauens” bekannte “Haus des Kindes” war bereits in seiner Entstehungszeit für einzigartige architektonische Details und handwerkliche Besonderheiten im Innenraum bekannt. Die Kunstschmiede Berlin fertigte damals Treppengeländer mit kleinen eisernen Märchenfiguren und Seepferdchen. Und noch heute werden die Bewohner des Hauses mit Marmor, Säulen und Wandmosaiken im Eingangsbereich empfangen.
Die Gestaltung und Fertigung der Einbauten als “Räume im Raum” führt den Gedanken des “besonderen Details” fort und übersetzt ihn mit Hilfe ausgesuchter Berliner Manufakturen in eine Vielzahl von individuellen Sonderbauteilen. Mittels moderner 3D-Vermessung, akribischer Detailplanung und handwerklichem Einsatz entstehen erste maßgefertigte Waschtische und eine rollstuhlrechte Dusche aus Marmor. Edle Wandbekleidungen in ausgesuchter Räuchereiche verbergen auf subtile Weise haustechnische Anlagen wie Heizkörper, Hebeanlagen, Medien- und Lüftungstechnik. Integrierte Wandtaschen beinhalten Schiebetüren, Sichtschutzelemente und maßgefertigte Einbauschränke, die strukturierten Raum für Vorräte, Medientechnik, Schuhe, Garderobe und Ankleide bieten. Unter Einhaltung der denkmalschutzrechtlichen Vorgaben entstehen hierbei über mehrere Jahre hinweg neue handwerkliche Einzelstücke, welche den Charakter und die technischen Funktionen des historischen Bestands erhalten und die neuen barrierefreien Wohnfunktionen, hochwertige Ausstattungselemente und Haustechnik in ein architektonisches Ganzes integrieren.