Kirche und Gemeindehaus bilden im Quartier ein ruhiges, beständiges, nach außen hin eher geschlossen wirkendes Gebäudeensemble, das sich über einen gemeinsamen, die Gebäude-teile verbindenden Hof zur Umgebung öffnet und zum Betreten von Norden und Süden einlädt. Dieser Gemeindehof ist Eingangsbereich und bietet gleichzeitig Platz beispielsweise für Gemeindefeste. Im Erdgeschossbereich öffnen sich beide Gebäudeteile zum Hof hin, sodass eine lineare, offene Raumfolge von Altarbereich, Kirchenraum, Hofbereich bis hin zu den zwei zusammenschaltbaren Gemeindesälen entsteht. Daneben bildet der Taufort am Altarbereich ein Zentrum im Raumgefüge als östlicher Abschluss einer Bewegungsachse durch das Gemeindehaus, über den Hof hinweg und durch den Kirchenraum.
Die Außenwandflächen der Gebäude sind als Ziegelmauerwerk ausgebildet, das geschlämmt ist, wodurch das neue Gebäudeensemble auf angemessene Weise mit den verputzten Bauten der Umgebung korrespondiert, die Außenbereiche insgesamt heller wirken und Innen- und Außenwandflächen sich stärker verbinden.
Eine Folge von geneigten Dachflächen prägt die äußere Gestalt und verbindet die beiden Gebäudeteile zu einer stadträumlichen Einheit. Gleichzeitig korrespondieren sie mit den Satteldächern der Umgebungsbebauung.
Die geneigten Dachflächen schließen den Kirchenraum nach oben ab und geben ihm seine charakteristische Raumgestalt. Der Kirchenraum hat einen eindeutig sakralen Charakter mit einem deutlich erhöhten Lichtraum über dem Altarbereich, der von einer Fensterfläche im Osten und von einer Fensterfläche im Süden belichtet wird. Der Lauf des Tageslichts bestimmt die Lichtstimmung im Kirchenraum. Der Kirchenraum öffnet sich seitlich zu einen Gartenhof hin, der Teil eines Raumbandes ist, das Kirche und Gemeindehaus verbindet und als eine Art Distanzzone nach Süden hin zur Wohnbebauung ausgebildet ist. Dieses Raumband wird durch eine Abfolge von Räumen mit besonderen Nutzungen gebildet, wie beispielsweise einem kleinen Andachtsraum und dazwischen liegenden, mit Ahornbäumen bepflanzten Gartenhöfen. Dabei bildet die Sakristei als dienender Raum der Kirche den Abschluss im Osten und die Küche als dienender Raum des Gemeindehauses den Abschluss im Westen.
Die farbigen Glasfenster sollten aus den alten Kirchengebäuden in Teilen übernommen und in die Neubauten integriert werden. Kirchenboden und Altarbereich sind aus Kalkstein gefertigt. Die Prinzipalstücke bestehen aus Kalksteinblöcken, die auf gekalkten Eichenholzgittern gelagert sind.
Die Gemeinderäume sind offen gestaltet und können über Raumblöcke mit Nebenfunktionen umgangen und untereinander erschlossen werden. Dem eher geschlossenen Äußeren stehen lichte und offene Innenbereiche mit natürlichen Materialien wie Stein und Holz gegenüber. Die ruhigen und dennoch spannungsvollen Raumfolgen sollen Ort für ein lebendiges und vielfältiges Gemeindeleben werden. Inzwischen hat sich im Gemeindehaus ein öffentliches Cafe etabliert, das von der Kirchengemeinde kommerziell betrieben wird und das Ensemble am Marktplatz zu einer Art Quartierszentrum werden lässt.