Beim 1913 errichteten, weithin sichtbaren Tribünengebäude (Architekt: Gustav Wolff/ Halle) wurde das Erdgeschoss von Einbauten freigeräumt und ist bei künftigen Hoch-
wassern frei durchflutbar.
Alle wichtigen Funktionen für den Rennbetrieb sind ins Obergeschoss verlegt worden: Umkleiden der Jockeys, Sanitärräume, Wiegeraum, Rennleitung, Büros und ein durch Entfernung diverser Einbauten wieder großzügiger, multifunktionaler Veranstaltungsraum, in dem die markante Tragkonstruktion der Tribünendecke sichtbar bleibt.
Die Sanierung beinhaltete neben umfänglicher Betonsanierung auch Wärmeschutzmaßnahmen zur energetischen Ertüchtigung. So wurden die Fenster und Fenstertüren nach historischem Vorbild mit originaler Sprossenteilung, Farbgebung und Isolierverglasung erneuert. Als Dämmung der beeindruckenden Stahlbetonkonstruktion kam im Obergeschoss ein mehrlagiger Innendämmputz an Außenwänden und Deckenschrägen zum Einsatz, der Geometrie und Plastizität der Konstruktionen sichtbar belässt. Die
verwendeten Baumaterialien und Ausstattungen sind weitgehend wasserresistent, z.B. eine Schaumglas-Dämmung über der Decke zum EG. Darüber gibt ein geschliffener Gussasphalt den lichten Räumen seine Fassung. Alle elektrischen Anlagen sind hochwassersicher installiert, die Sanitäranlagen robust und im Hochwasserfall einfach zu reinigen.
Von den überdachten Rängen der Tribüne aus können 800
Besucher das Renngeschehen verfolgen, mehrere Tausend entlang der Rennbahn in den Passendorfer Wiesen. Die wiederhergestellte Westterrasse lässt unter großen Markisen mit Überblick am Treiben rundherum teilhaben.
Im Sommer ist die Pferderennbahn auch gut besuchter Veranstaltungsort für Open-Air-Veranstaltungen.
Vis-a-vis des Tribünengebäudes wurden zwei stark geschädigte,
hölzerne Totalisatoren-Gebäude erhalten, fundiert und unter Verwendung der bauzeitlichen Dachstühle wiedererrichtet, das größere dient erneut der Wettannahme.
Etwas abgerückt im Süden bieten die drei Stallgebäude nach Sanierung teils moderne teils historische Boxen zur Aufstallung der Renntiere, ergänzt durch Werkstätten und Verwaltungsräume. Nach Fertigstellung der Gebäude und des 2 km langen Geläufes und erster Renn-tage seit Herbst 2019 steht die Neugestaltung der parkartigen Freianlagen mit großartigem Baumbestand an.
Halle verfügt nach sechs Jahren Zwangspause wieder über einen hervorragenden Treffpunkt des nationalen und internationalen Pferderennsports.