Grundgedanke des Wettbewerbs war es, in Zeiten knapper werdenden Wohnraums in den Großstädten, kluge und bezahlbare Lösungen für ein reduziertes Platzangebot zu entwickeln. Das Gewinnerkonzept von Damaris Dreger und Sarah Hientzsch sah eine „Intelligente Wand“ vor, bei der die einzelnen Funktionsbereiche der Wohnung nach Bedarf ein- und ausklappbar sind. Dafür entwarfen sie Wandelemente, die den Raum mit wenigen Handgriffen in eine Küche mit Essbereich, ein Büro oder ein Schlafzimmer verwandeln. Das Bad „verschwindet“ in dem Möbel. Auf Basis dieser Grundrisskonstellation wurde das Konzept "Multifunktionale Wand" unter Einsatz von recycelten Werkstoffen und Bauteilen von den Architekten realisierte.
Das "Badzellenküchenmöbelraumobjekt" der Studierenden der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur war von Beginn an auf die mögliche Realisierung im Berliner Plattenpalast zugeschnitten. Diese innovative Mini-Galerie auf nur 30 Quadratmetern eröffnete 2009 und war das erste Projekt im Berliner Stadtraum, bei dem aus alten Plattenbauelementen ein neues Gebäude entstand. Neben der Wiederverwertung der Großflächenplatten erfolgte auch der Innenausbau der Galerie nach Kriterien des nachhaltigen Bauens. Daher wurden auch dort möglichst recycelte und umweltschonende Baustoffe eingesetzt.
Carsten Wiewiorra selbst testet das Gewinnerkonzept nach seiner Installation beim „Probewohnen“. Nun zeigt es den Besuchern des Berliner Plattenpalastes dauerhaft, wie minimalistisches Wohnen in kommenden Zeiten realisiert werden kann. Zudem erlaubt das Wohnkonzept, den Raum auch weiterhin als Ausstellungsfläche zu nutzen. Die "Multifunktionale Wand" – eine richtungsweisende Wohnlösung für die Zukunft.
Das Projekt „Wohnen im Minimal-Raum“ wurde mit dem AIT-Special Award | Best in Interior and Architecture 2016 in der Kategorie „Living / Housing“ ausgezeichnet.