Das Entwurfskonzept basiert auf dem Thema der Durchwegung, welches sich vom Städtebau bis zum Detail durch das ganzheitliche Gestaltungskonzept zieht:
Der Entwurf knüpft an die vorherrschende Blockrandbebauung des Quartiers an, indem die Parzelle zur die Straße geschlossen wurde. An der Ostseite öffnet sich die Gebäude hingegen und bildet atmosphärische Innenhöfe zur Brandwand aus. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vernetzung des Neubaus mit dem bestehenden Bauwerk. Diese Schnittstelle stellt eine enge Verbindung zur Bestandsstruktur her, in dem Zonen aufgenommen und durch die beiden Gebäudeteile neu definiert werden. Mittels Trennung und Verschiebung der beiden Gebäudeteile zueinander wird die Struktur von außen unterschieden. Die Höhen der Gebäude leiten sich aus ihrer Umgebung ab. So kommunizieren die Hochpunkte des Entwurfs mit den umliegenden Gebäudehöhen. Mit der Zurücknahme des neuen Gebäudekomplexes durch das Setzen des höchsten Punkts zur angrenzenden Bestandstruktur, wird bewusst eine Einheit mit dem Bestandsblock gebildet.
Die weitere städtebauliche Entwicklung spiegelt sich auch in der Gestaltung der Fassaden wider. Während die Fassade entlang der Straßen massiv ist, bricht sie in den Innenhöfen mittels einer Pfostenriegelfassade auf. Darüber hinaus wird die Vertikalität und Horizontalität des Baukörpers durch Bänder im Mauerwerk verstärkt. An der markanten Straßenecke sitzen die Fenster außen, um den Wohnraum zu vergrößern. In der Straße hingegen liegt die Fenstebene innen um die zunehmende Privatsphäre zu unterstreichen. Gleiche Fensterformate, einheitliche Faschen und die Verwendung von Ziegeln verbinden beide Gebäude zu einer Einheit.
Im Inneren des Gebäudes wird die Durchwegung durch einen Laubengang entlang der Brandmauer fortgesetzt, der in einen Gemeinschaftsbereich für die Bewohner mündet. Neben dem horizontalen Durchgang ist das Gebäude hier über Wendeltreppen zwischen den Etagen vertikal verbunden und gewährleistet so eine geschossübergreifende Vernetzung.