In Zentral-Chile bezeichnet der Begriff „casas patronales“ die Typologie der Bauten, die im kolonialen landwirtschaftlichen Großgrundbesitz als Residenz des Eigentümers sowie als soziokultureller Treffpunkt der Arbeiter dienten. Meine Masterthesis gliedert sich in zwei Teile: Der theoretische Teil untersucht die Gründe des häufig prekären Erhaltungszustands dieser ländlichen Typologie und fokussiert dabei die materielle Fragilität der Lehmbauten sowie die typologischen Charakteristika, die der obsoleten Ursprungsnutzung trotzen können. Der praktische Teil ist der hier vorgestellte Entwurf, der die Umnutzung, Sanierung und Erweiterung der heruntergekommenen Hacienda Polpaico vorsieht.
Die Ex-Hacienda liegt 50 km nördlich von Santiago in einem landwirtschaftlich geprägten Gebiet, wo aber durch anhaltende Trockenheit viele Felder brach liegen. Das denkmalgeschützte Gebäude selbst wurde in den letzten Jahrzehnten durch Erdbeben stark beschädigt. Das Konzept sieht einen universitären Agrivoltaik-Campus vor, um die Kombination von Solarenergiegewinnung und Agrarproduktion in diesem trockenen Klima zu erforschen. Die Entwurfsstrategie besteht aus der Instandsetzung der alten Bausubstanz, deren typologische Flexibilität es erlaubt, die Räume effizient umzunutzen, sowie der Neu- interpretation der Typologie durch neue Bauvolumina, um die Entstehung eines technologisierten Forschungsstandortes zu ermöglichen.
Das architektonische Konzept beruht auf der minutiösen Instandsetzung des denkmalgeschützen Bestands und dessen Erweiterung zu einem Forschungscampus. Dafür folgen die neuen Gebäudeflügel den traditionellen Charakteristika der "casas patronales"-Typologie, die sich stets um Patios entwickelt. Auch konstruktiv werden neue Wege begangen: Die Bestandsbauten bestehen aus Lehmziegeln, adobes genannt, und kennzeichnen sich durch ihre dicken Wände und kleinen Öffnungen. Die Neubauten werden als Strohballenbauten konzipiert, auch diese zeichnen sich durch extrem dicke, zur gegenseitigen Aussteifung rechtwinklig angeordnete Wände aus. Experimentiert wird u.A. mit außergewöhnlich großen Spannweiten in der Scheune, ergänzt und stabilisiert durch gestalterisch prägende Stahlbetonrahmen und mit leichten Dachkonstruktionen, auf deren Holzdachstuhl simple Wellblechplatten aufliegen.
Die Ex-Hacienda liegt 50 km nördlich von Santiago in einem landwirtschaftlich geprägten Gebiet, wo aber durch anhaltende Trockenheit viele Felder brach liegen. Das denkmalgeschützte Gebäude selbst wurde in den letzten Jahrzehnten durch Erdbeben stark beschädigt. Das Konzept sieht einen universitären Agrivoltaik-Campus vor, um die Kombination von Solarenergiegewinnung und Agrarproduktion in diesem trockenen Klima zu erforschen. Die Entwurfsstrategie besteht aus der Instandsetzung der alten Bausubstanz, deren typologische Flexibilität es erlaubt, die Räume effizient umzunutzen, sowie der Neu- interpretation der Typologie durch neue Bauvolumina, um die Entstehung eines technologisierten Forschungsstandortes zu ermöglichen.
Das architektonische Konzept beruht auf der minutiösen Instandsetzung des denkmalgeschützen Bestands und dessen Erweiterung zu einem Forschungscampus. Dafür folgen die neuen Gebäudeflügel den traditionellen Charakteristika der "casas patronales"-Typologie, die sich stets um Patios entwickelt. Auch konstruktiv werden neue Wege begangen: Die Bestandsbauten bestehen aus Lehmziegeln, adobes genannt, und kennzeichnen sich durch ihre dicken Wände und kleinen Öffnungen. Die Neubauten werden als Strohballenbauten konzipiert, auch diese zeichnen sich durch extrem dicke, zur gegenseitigen Aussteifung rechtwinklig angeordnete Wände aus. Experimentiert wird u.A. mit außergewöhnlich großen Spannweiten in der Scheune, ergänzt und stabilisiert durch gestalterisch prägende Stahlbetonrahmen und mit leichten Dachkonstruktionen, auf deren Holzdachstuhl simple Wellblechplatten aufliegen.