Hier, in Stuttgarts einwohnerstärkstem Stadtbezirk konnte zuvor die 200 qm große ehemalige Bürofläche im 2. Stock des Cannstatter Careés zu einer modernen Praxis umgebaut werden.
Das Raumprogramm umfasst den Empfangsbereich mit Backoffice, den angrenzenden, offenen Wartebereich, 4 Behandlungszimmer, ein Büro mit Besprechungsraum, einen Aufbereitungsraum,
ein kleines Labor sowie einen Röntgenraum und die erforderlichen Nasszellen. Auch der Technikraum und die Personalküche konnten auf der Etage untergebracht werden.
Die gebogene, vollverglaste Fassade des markanten Carré-Rundbaus bot sich an um hier Behandlungsräume und das Labor unterzubringen. Die Räume werden mit ausreichend Tageslicht versorgt und bieten den Patienten während der Behandlung einen urbanen Ausblick über Stuttgarts größten und ältesten Stadtbezirk.
Um der Gebäudeform angepasst, annähernd gleich große Räume zu schaffen, reihen sich Wandscheiben in „L“- Form aneinander, die sich nach hinten in Richtung des Flures auffächern. Die Wandelemente sind in schwarz gehalten und setzen sich damit stark von den restlichen Einbauten ab. Unterstützt von einem durchgehend homogenen Bodenbelag, lässt die Anordnung der schwarzen `Raumteiler ́ offene und fliessende Räume zu. Sie verbergen unter anderem die dazwischen liegenden Zugangstüren, welche für den Besucher beim Betreten der Praxis auf den ersten Blick nicht einsehbar sind. Dieses Konzept lässt den Flurbereich ruhig, strukturiert und aufgeräumt wirken. Die hier etwas anders zugeteilte Raumbezeichnungen der Behandlungszimmer, bestehend aus gefrästen Ziffern in Eichenholz, versprechen eine gute Orientierung.
Auf der gegenüberliegenden Seite steht dem eine langgezogene weiße Wand gegenüber. Hinter den Öffnungen dieser Wand befinden sich der offen gestaltete Wartebereich, das Backoffice sowie die Zugänge zum Röntgenraum und zu den Nebenräumen.
Drei freistehende Kuben, belegt mit rustikaler Eiche, bilden den Empfang und dienen als verbindendes Element im großzügigen Flurbereich. Sie bilden zusammen mit den großen Ziffern im Flur einen Kontrast zu dem in schwarz und weiß gehaltenen Farbkonzept, und bringen mit Ihrer naturbelassenen Oberfläche ein zusätzliches Material mit ́warmer ́ Charakteristik mit. Weitere Akzente in Holzoptik setzen die Blockzargen der raumhohen Türen, gewählte Ausschnitte in den Möbeln sowie die Grifffugen und Sockel der eigens entworfenen Behandlungszeilen.
Die Formensprache der Empfangselemente wiederholt sich im zurückhaltenden, grafischen Konzept der Wandflächen und den satinierten Bereichen der Glastüren. Angrenzend zum Empfang befindet sich der ebenfalls offen gehaltene Wartebereich mit gemütlichen Sesseln und einer flexiblen Bestuhlung. Durch eine Glasscheibe leicht separiert, ist er akustisch vom Empfang getrennt und lässt trotzdem genügend Tageslicht in den Flurbereich. Mit Ausnahme des Empfangs sind alle Möbelfronten in mattweißem Lack gehalten. Die Arbeitsplatten wurden in Mineralwerkstoff ausgeführt. Somit zieht sich das Farb- und Materialkonzept durch die ganze Praxis.
Die Raumwirkung des langgezogenen Flurs wird durch einen in schwarz gehaltenen Deckenausschnitt unterstützt. Dieser bietet Platz für das zurückhaltende Lichtkonzept, welches die Architektur unterstreicht. Die großen, runden Leuchten in den Behandlungszimmern leuchten nicht nur das Arbeitsfeld entsprechend aus, sie gewährleisten durch ihre Position auch eine ansprechende Aussenwirkung
der Räumlichkeiten in den Abendstunden.
Besondere Farbakzente setzen großformatige Fotografien im Wartebereich und im Flur, welche die Verbundenheit der Bauherren zu ihrer Heimatstadt unterstreichen.