Presbyterian Ladies' College, Melbourne, Australien

Melbourne boomt. Während das Zentrum in die Höhe wächst, wachsen die Vororte als flaches Meer von Einfamilienhäusern und Gärten. Es gibt kaum Bauwerke oder Hügel, die sich darüber erheben. Das rechteckige Straßenraster wird nur von großen Parks und geschwungenen, bandförmigen Grünanlagen unterbrochen – ein prägnantes Bild aus der Luft, aber nicht aus der Fußgängerperspektive. Denn der ohnehin durchgrünte Stadtraum setzt sich hier einfach fort. Es braucht einen deutlichen Akzent, um einen Wiedererkennungseffekt auszulösen. Dafür ließ sich das Presbyterian Ladies College im Vorort Burwood zusammen mit dem Modulhersteller Harwyn etwas einfallen. Der seit 150 Jahren bestehende Campus wird mit einem eingeschossigen Gebäude aus Stahlmodulen nachverdichtet. Auf 240 m² haben hier vier Klassenräume Platz. Die Module wurden komplett vorgefertigt, samt Fassade, Holzverkleidung und Gebäudetechnik, und in nur einem Tag errichtet.
Soweit, so pragmatisch. Doch der Schulleitung war wichtig, dass sich das identitätsstiftende Ozeanblau der Schule im Neubau fortsetzt. Ozeanblau, das ist die Farbe des Schullogos, der Schuluniformen und der Teppichböden in den Klassenzimmern. Bei den neuen Modulen kommen ozeanblaue ALUCOBOND®-Kassetten auf die Fassade. Weil ein Akzent erst in einer bestehenden Struktur auffällt, kombinieren sie die Farbe als Streifenmuster mit Elementen in Silber und kreieren so einen Hingucker. Der verbildlicht die Horizontale der Nachbarschaft: die Fassadenstruktur auf dem Campus, die Bautypologie des Stadtteils und die Topographie der Landschaft. Dass die silbrig-tiefblauen Metallmodule vor den erdigen Backsteinbauten gewagt futuristisch aussehen, ist kein Zufall. Sie sind Teil einer Reihe von Modernisierungen und Neubauten, die die Schule nach einem Strategieplan „für 2030 und später“ fit machen sollen. So haben die Module nicht nur einen hohen Wiedererkennungseffekt, sondern verbildlichen als visueller Akzent die Zukunftspläne der traditionsreichen Schule.