Im Rahmen der nun durchgeführten Arbeiten entstand anstelle der straßenseitigen Baulücke ein moderner, sechsgeschossiger Neubau mit rund 2.400 Quadratmetern Bürofläche, der die historische Blockrandbebauung in neuer Gestalt wiederbelebt und wurden die zwei noch vorhandenen fünf- bzw. sechsgeschossigen Gebäude – das erste und zweite Quergebäude nebst Seitenflügel – modernisiert und nach heutigem Standard ausgebaut. Die bestehenden Innenhöfe wurden erweitert und die für das Berliner Gewerbe so typische Hoflandschaft wieder hergestellt. Insgesamt umfassen die „Prinzessinnen Höfe“ damit eine Gewerbefläche von 8.600 Quadratmetern.
Der Neubau ist unterteilt in seinen monolithischen Sockel im Erdgeschoss und die sich darüber entfaltende Glasfassade der Obergeschosse. Sie besteht aus versetzt angeordneten Glasrahmenkonstruktionen in Kombination mit Betonfertigteilelementen in den Geschossdeckenebenen. Die in Faltung angeordneten Fassadenelemente sind zum einen als vertikale Referenz zu den industriell geprägten Scheddächern auf Teilen des Gebäudeensembles zu verstehen und bieten zum anderen einen mehrseitigen Ausblick in verschiedene Himmelsrichtungen. Ablesbar ist die Unterteilung der Obergeschosse in unterschiedliche Bereiche: Die Regelgeschosse sind als flexible Großraumeinheiten zur Büronutzung angelegt, das Dachgeschoss aufgrund der größeren Raumhöhe und der zusätzlichen Belichtung über das Scheddach auch als Atelier nutzbar.
Besonderer Wert wurde beim Neubau auf die Symbiose der heterogenen Architekturepochen und auf die Neuinterpretation der gründerzeitlichen Bausubstanz gelegt. So finden sich Ästhetik und Funktionalität des historischen Ensembles in der grundsätzlich verwandten Formensprache des Neubaus wieder, die von der Freilegung aller Konstruktionselemente bis hin zur flexiblen und individuellen Raumgestaltung reicht. Nicht zuletzt leisten auch die verschiedentlich wiederkehrenden Gestaltungselemente in den miteinander verbundenen Innenhöfen ihren Beitrag zur Verknüpfung der Epochen. Mittels umfangreicher Begrünung der Höfe, Dachterrassen und Balkonbereiche sowie einer hochwertigen Möblierung ist zudem die Aufenthaltsqualität der Außenbereiche der Qualität der inneren Räumlichkeiten angeglichen.