Q1 im ThyssenKrupp Quartier Essen

ThyssenKrupp Allee 1, 45143 Essen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: JSWD Architekten GmbH & Co. KG


51.4611803 6.9910779 ThyssenKrupp Allee 1, 45143 Essen
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2011 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Büro- und Verwaltungsbauten

Objektart

Verwaltung der Industrie

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

06.2010

Anzahl der Vollgeschosse

11- bis 20-geschossig

Raummaße und Flächen

Grundstücksgröße
30.200 m²

Verwendete Heizenergie

Primär
Geothermie
Sekundär
Fernwärme

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
139,6 kWh/(m²a)

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Schon im Auslobungstext zum Architektenwettbewerb war die Leitidee für das ThyssenKrupp Quartier als eines "konsistenten", in sich geschlossenen Gebäudeensembles umschrieben worden. Kein symbolträchtiger, steil in die Höhe strebender Solitär, sondern eine flächige und auch flexible Struktur gleichberechtigter Bauten, die auf Veränderungsprozesse innerhalb des Konzerns reagieren kann, stand im Fokus der Erwartungen. Die von JSWD Architekten (Köln) und Chaix & Morel et Associés (Paris) gemeinsam entwickelte Campusarchitektur überzeugte den Bauherrn.

Das ThyssenKrupp Quartier besteht aus einem Gefüge von Einzelgebäuden, eingebettet in einen grünen, baumbestandenen Teppich. Verbunden durch kurze Wege und kleine Plätze säumen die Gebäude die zentrale Achse mit dem großen Wasserbecken. Neben diesen übergeordneten städtebaulichen Merkmalen legten JSWD Architekten und Chaix & Morel großes Augenmerk auf die architektonische Durcharbeitung der einzelnen Gebäude. Ziel war ein Quartier mit einem kompakten und homogenen architektonischen Erscheinungsbild. Dieses Bild einer starken Einheit wird sich dem Betrachter einprägen.

Das übergeordnete Gestaltungsmotiv, das auf alle neuen Gebäude des Campus angewendet wird, ist das Prinzip "Schale - Kern". Alle Gebäude im Quartier sind aus L-förmigen Einzelbaukörpern zusammengesetzt, die jeweils eine gemeinsame Mitte umschließen. Sowohl beim Headquarter (Q1) als auch beim kommunikativen Zentrum des Quartiers, dem Q2 sowie den benachbarten Verwaltungsgebäuden Q5 und Q7 erfährt die Architektur somit eine eindeutige Zentrierung. Es gibt zwei Fassadentypen: der eine ist in die Mitte orientiert, der andere bestimmt die Außenseite und damit die Wirkung der Gebäude zu den Freianlagen.

Diese äußeren Fassaden variieren das Bild der "rauen Schale": Im Gebäude Q1 sind es die horizontalen Lamellen des außenliegenden Sonnenschutzes, die die "raue Schale" ausprägen. Auch im Forum ist der äußere Sonnenschutz Träger des architektonischen Gedankens - hier verkörpern gekantete Lochbleche aus Edelstahl die durchgängige Gestaltungsidee. Bei Q5 und Q7 ist der Gedanke der "rauen Schale" als spielerische Struktur horizontaler und vertikaler Edelstahllamellen ausgebildet.

Den Fassaden von Atrien und Innenhöfen liegt eine andere Gestaltungsidee zugrunde: hier sind es großformatige, farbige Glattbleche, die den Fassadenabschluss bilden. Beide Fassadentypen haben ihre individuelle Ausstrahlung, ihre Gesamtwirkung aber beruht auf der Überlagerung von Schale und Kern. Die konsequente Anwendung dieses Prinzips auf alle Gebäude des Campus war der Schlüssel zum heute spürbaren homogenen Gesamteindruck des neuen ThyssenKrupp Quartiers.

Das Headquarter, im Gefüge des Ensembles als Q1 bezeichnet, ist das Herz des neuen ThyssenKrupp Quartiers. Mit einer Höhe von 50 Metern überragt es alle übrigen Gebäude auf dem Campus, ohne diese unangemessen zu dominieren. Es ist auch nicht seine Höhe, sondern eher seine markante Form, die dem Gebäude einen hervorgehobenen Status verschafft. Durch die geometrische Verschränkung der unterschiedlichen Volumina um eine gemeinsame Mitte wird nicht nur ein spannungsvolles äußeres Erscheinungsbild erzeugt. Auch im Inneren des Gebäudes entstehen faszinierende Raumabfolgen.

Das glasgedeckte Atrium bildet dabei das Zentrum. Es erstreckt sich über zehn Geschosse und ist durch zahlreiche Zwischenebenen und Stege gegliedert. Den Raumabschluss nach Norden und Süden, jeweils zur Wasserachse, bilden zwei 28,1 mal 25,6 Meter große, gläserne Landschaftsfenster. Sie bestehen aus jeweils 96 Scheiben und werden von einer hauchdünnen, kaum sichtbaren Seilkonstruktion gehalten, so dass die Fenster aus einer einzigen, riesigen Glasscheibe zu bestehen scheinen.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Das ThyssenKrupp Quartier soll ein Symbol für die zukunftsgerichtete und nachhaltige Entwicklung des Konzerns werden. Dieses ambitionierte Ziel hatte ThyssenKrupp bereits in den Leitgedanken zum Architektenwettbewerb festgelegt und jetzt, nach rund dreijähriger Bauzeit, erfolgreich umgesetzt. Nachhaltigkeit umfasst hierbei sehr viel mehr als nur die Bewertung des Energieverbrauchs eines Gebäudes, oder Betrachtungen über das Maß des Einflusses eines Gebäudes auf seine lokale Umwelt.

Das Gebäude Q1 wurde von der "Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen" (DGNB) mit dem Zertifikat in Gold ausgezeichnet. Für das Erreichen der hervorragenden energetischen Werte sowie des nachgewiesenen hohen Nutzerkomforts war das integrale Klimakonzept ganz wesentlich mit verantwortlich. Teil dieses Klimakonzepts ist der für ein Hochhaus neu entwickelte, außen liegende Sonnenschutz mit rund 400.000 zentral gesteuerten, horizontalen Edelstahllamellen. Das System kann sich mit dem Sonnenstand bewegen und ist deshalb in der Lage, maximalen Sonnenschutz bei weitgehend freiem Durchblick und guter natürlicher Belichtung zu gewährleisten.

Zum Klimakonzept gehört ebenfalls die zentrale Be- und Entlüftungsanlage, die in Kombination mit einer Wärmerückgewinnungsanlage für eine sehr energieeffiziente Kühlung und Beheizung der Innenräume sorgt. Unterstützt wird diese technische Komponente durch eine Bauteilaktivierung. Ein weiteres wichtiges Kriterium zur Nachhaltigkeit ist die Realisierung des tausend Quadratmeter großen Geothermiefeldes. Die geothermische Anlage ist nicht nur in der Lage, die Gebäude zu beheizen bzw. zu kühlen, es können auch jahreszeitliche Wärme- bzw. Kälteüberschüsse im Erdreich saisonal gespeichert werden. In Kombination mit dieser Technologie kann eine Raumtemperatur zwischen 21 und 26 °C gehalten werden.

Die Zertifizierung beinhaltete auch die Bewertung des Umgangs mit natürlichen Ressourcen. Auf dem gesamten Gelände stehen 2/3 unversiegelter Fläche 1/3 befestigter Fläche gegenüber. Hierdurch kann das Regenwasser weitestgehend versickern und in den Wasserkreislauf zurückgeführt werden. Quartierweit wird das Regenwasser auf den Dächern der Gebäude (rund 25.000 m²) gesammelt und durch ein vom Schmutzwasser getrenntes Kanalsystem unter anderem in den See des Krupp-Parks abgeleitet. Dieses Regenwassersystem hat eine Länge von rund 1.300 Metern und leitet bis zu 520 Liter Wasser pro Sekunde in den Krupp-Park. Der Überlauf aus dem See fließt in den Borbecker Mühlenbach, der zum Emschersystem gehört. Das saubere Regenwasser kommt somit der Wasserqualität der Emscher zugute. Für die innovative Regenwasserabkopplung im ThyssenKrupp Quartier zeichnete die Emschergenossenschaft ThyssenKrupp mit dem "Wasserzeichen" aus. Das "Wasserzeichen" der Emschergenossenschaft steht als Symbol für einen intakten natürlichen Wasserkreislauf und wird für Projekte vergeben, die sich den nachhaltigen Umgang mit Regenwasser zum Ziel gesetzt haben.

Auf dem gesamten Quartiergelände mussten ca. 450.000 m³ Boden bewegt werden. Um den Transport mehrerer Tausend LKW-Ladungen im öffentlichen Straßenverkehr zu vermeiden, wurden die Bodenmassen auf dem Quartiergelände zwischengelagert bzw. für die Errichtung des Krupp-Parks genutzt.

Auf den Grünflächen werden mehr als 700 Bäume gepflanzt. Diese verbessern gemeinsam mit der großzügig angelegten Wasserfläche das Kleinklima des gesamten Geländes erheblich. Besonders eindrucksvoll ist hierbei die "Allee der Welten", die sich über 235 Meter parallel zur Wasserfläche erstreckt. Unter den insgesamt 68 gepflanzten Bäumen finden sich 15 Baumarten aus fünf Kontinenten.

VERBAUTE PRODUKTE


Automatische Türdichtungen


Dämmung



Beschläge
Beschlagtechnik

Türen


Glasfassade


Siemens Infrastructure & Cities Sector Building Technologies Division
Schalter
Desigo Total Room Automation

ThyssenKrupp Bausysteme
Wand-/ Fassadenelemente


Aufzüge
Personen- und Lastenaufzüge

Möbel

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

JSWD Architekten GmbH & Co. KG

Maternusplatz 11

50996 Köln

Tel. +49 221 935550-0

Architekt/Planer

Chaix & Morel et Associés, Paris


Projektsteuerung, Objektüberwachung

ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co.KG, Hamburg


Bauleistung: Beleuchtung

Fluora Leuchten GmbH

Liebknechtstrasse 33

70565 Stuttgart

Tel. 0711 7811 7490

WEITERE DOKUMENTE ZUM OBJEKT

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