Auf dem ehemaligen Gelände einer Berufsbildenden Schule ist ein Innenstadt nahes Wohnquartier entstanden. Es beinhaltet Einfamilienhäuser, Kettenhäuser, betreutes Seniorenwohnen, sowie die Umnutzung eines Schulgebäudes zu Wohnraum. Die Kettenhäuser ermöglichen verdichtetes Wohnen auf 3 Ebenen mit einer darunter liegenden Tiefgarage. Unter Berücksichtigung des Baumbestandes erhält das Quartier eine grüne Mitte mit Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten.Die Grünanlage wurde als Bruchteilseigentum auf die einzelnen Wohnungs- und GrundstückseigentümerInnen aufgeteilt und wird von diesen auch unterhalten. Für das umliegenden Viertel ist sie zugänglich und nutzbar. Die gemeinsame Mitte ist Treffpunkt für Jung-und Alt und wird auch für eigen organisierte Flohmärkte und Feste für das ganze Viertel genutzt.
ERLÄUTERUNG GEBÄUDEENTWURF / MATERIALITÄT
Der Entwurf der Kettenhäuser nimmt die städtebauliche Struktur des Viertels auf. Die Umgebung ist geprägt durch "Oldenburger Hundehütten", die jeweils nur durch eine schmale Häusing voneinander getrennt sind. Diese städtebauliche Textur wird durch die Kettenhäuser in einer verdichteten Form wieder aufgenommen. Dabei sind die Häuserzeilen so positioniert, dass sie der halböffentlichen Platzsituation mit dem alten Baumbestand einen städtebaulichen Rücken geben.
Gleiches gilt für die Höhenentwicklung des Gebäudes. Die vorherrschende Geschossigkeit der umgebenden Bebauung (2 Geschosse + Dach) wird entsprechend von den Kettenhäusern übernommen. Durch niedrigere Zwischenbauten wird das Gebäude gegliedert. Aufsteigende und fallende Trauflinien brechen die Gebäudefluchten und schaffen eine differenzierte Außenwahrnehmung des Gebäudes.
Die Kettenhauszeilen sind auf dem Dach der Quartiersgarage positioniert. Die Garage bildet einen Sockel, der sich oberirdisch als Geländeversprung abzeichnet. Der Sockel hat gegenüber dem angrenzenden Gelände eine Höhe von 0,7 m – 1,0 m und nimmt den Großteil der nachzuweisenden Stellplätze des Quartiers auf.
Als Fassadenmaterial wurde ein rotbrauer Verblender gewählt. Im Gegensatz zu den Hundehütten entlang der Straßenflucht der Willersstraße mit Ihren Putzfassaden, nehmen die Gebäude der Quartiersmitte die Materialbezüge des ehemaligen Schulgebäudes wieder auf. Dieses Konzept wurde auch im Neubau der Seniorenwohnanlage Fortgesetzt.