Der Entwurf gibt dem `K-Flügel´ Maßstab, Nahbarkeit und ein eigenes Gesicht, jene Eigenschaften, die - zusammen mit dem direkten Austausch zwischen Bürger und städtischen Mitarbeitern - Voraussetzung für eine zeitgemässe öffentliche Verwaltung sind.
Unter Beibehaltung der grundsätzlichen Struktur des Hauses werden grossformatige Fensterelemente implantiert, deren Rahmen von oben nach unten zunehmend in den Aussenraum ragen. Gleichzeitig werden die Elemente durch stetig reduzierte Brüstungshöhen in Richtung Fussgängerebene in gleichem Masse höher. Das changierende Relief lockert die Dimension des Gebäudes auf, der nach unten abnehmende Lichteinfall wird kompensiert und der visuelle Kontakt zwischen Mitarbeiter und Bürger erhöht sich in Richtung Fussgängerebene. Durch das Abbilden der Tragstruktur entsteht ausserdem ein harmonischer Rhythmus, der zugleich auch die horizontale Ausdehnung bricht. Die Fassade ruht in sich und wirkt durch den grossformatigen Masstab der Fensterelemente optisch kleiner und fassbarer.
Besondere Eigenart entwickelt der grobe, geplant unregelmäßig mit der `Brustleier´ aufgetragene Mineralputz. Von Weitem durch sein grossflächiges Changieren ungreifbar `wolkig´, wirkt er aus der Nähe durch seine haptische Tiefenwirkung ungewohnt `pelzig´. Der warme, je nach Licht von altrosa bis rostrot variierende Ton des Putzes nimmt zusammen mit dem verklinkerten Sockel und den weissen Metalloberflächen der Fensterrahmen Anleihen beim historischen Rathausgebäude und den Zwischenbauten der 50´er-Jahre. So entsteht eine unaufdringliche Partnerschaft der unterschiedlichen Bauepochen. Insgesamt eine `Resozialisierung´ des Hauses und Ortes unter Erhalt von jeder Menge grauer Energie ohne graue Ausstrahlung.