Ganz selbstverständlich wird die städtebauliche Sonderstellung des Rathauses mit dem neuen, modern formulierten Anbau erweitert. Durch den vorgelagerten steinernen Rathausplatz, welcher auch als Festplatz genutzt werden kann, wird ein angemessenes Ankommen für ein bürgernahes, offenes Rathaus ermöglicht. Das neue Rathaus bildet mit dem erweiterten Bauhof ein schlüssiges Ensemble; der Zugang zum Friedhof wird aufgewertet und integriert. Der Neubau setzt sich klar lesbar und dennoch angemessen zurückhaltend durch die Materialität – eingefärbter Architekturbeton – vom Bestand ab. Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlichen Funktionen, wie Infothek, Einwohnermeldeamt sowie das neu gestaltete Trauungszimmer, im Obergeschoss der neue Rats- und Bürgersaal sowie das Zimmer des Bürgermeisters und die interne Verwaltung. Die Anordnung des Aufzuges ermöglicht die Anbindung aller Geschosse von Bestand und Neubau. Das bestehende Rathaus wird in seiner Struktur weitgehend erhalten und durch geringe Eingriffe aufgewertet - vorhandene Barrieren (Stufen) wurden abgebaut. Die Fassade des Bestandsgebäudes wurde durch wenige Maßnahmen als klare Lochfassade herausgearbeitet und gestärkt. Neue Holzfenster und eine Außendämmung mit gefilztem, naturfarbenem Putz geben ein hochwertiges, angemessenes Erscheinungsbild. Der Anbau kontrastiert bewusst mit seiner anthrazitgrauen Architekturbetonfassade. Insgesamt entsteht ein offenes Rathaus, das multifunktionell nutzbar ist und bei starker funktioneller, innerer Struktur ein Anschauungsbeispiel für die klar lesbare Verbindung von Alt + Neu darstellt.