Bis 2020 gab es in Wolletz einen ev. Kirchenraum. Der Wunsch, wieder einen spirituellen Raum zu errichten, mündete in diesem Vorhaben - nun hat das Dorf in idyllischer Lage einen multikonfessionellen Ort der Stille. Auf einer Waldlichtung unweit von See und Dorfzentrum entstand diese begehbare Skulptur. Das Projekt ist Teil der Weiterentwicklung in einer noch von der DDR-Landwirtschaft geprägten Ortsstruktur, die versucht, sich für die Ansprüche und Nutzungen des 21. Jhd. neu aufzustellen. Mit der politischen Wende und dem Niedergang der landwirtschaftlichen Produktion werden die Gutsgebäude Ende der 1990er Jahre an die Unternehmerfamilie Fiege verkauft. Diese etabliert im Ort verschiedene Projekte zur Wiederbelebung und engagiert sich im ökologischen Wirtschaften und Umweltfragen vor allem in der Uckermark.
In einer Zeit, in der auf der einen Seite eine feste religiöse und ethische Verankerung für die Bewohner einer Gemeinde sich mehr und mehr in einem Auflösungsprozess befindet und in der auf der anderen Seite unser Verhältnis und unser Verständnis zu Landschaft und Natur in Frage gestellt wird, scheint es naheliegend, unsere Beziehung zu den natürlichen Phänomenen unseres Daseins in der Nähe der Natur zu suchen.
Die vorgeschlagene Positionierung einer raumbildenden, betretbaren Skulptur auf einer Lichtung mit Blick auf den See bietet dafür die idealen Voraussetzungen. Der plastische Körper ist als sich einschließende Raumsequenz konzipiert, die mit massiven Backsteinmauern einen Raum schützt, von dem aus der Betrachter den Blick in die Landschaft über den See allein und mit sich suchen kann.