Recyclinghaus

Treppenkamp 1, 30539 Hannover

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: CITYFÖRSTER architecture + urbanism


52.3305941 9.8326875 Treppenkamp 1, 30539 Hannover
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2022 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Einzelhäuser

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

07.2019

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
822 m³
Nutzfläche
135 m²
Wohnfläche
15.572 m²
Grundstücksgröße
320 m²
Grundstücksgröße
290 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
250.000 €
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
800.000 €

Verwendete Heizenergie

Primär
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundär
Strom

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
48,4 kWh/(m²a)

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 55

Tragwerkskonstruktion

Holz

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Das Recyclinghaus ist ein experimentelles Wohnhaus, das aus gebrauchten, recycelten und recyclingfähigen Bauteilen in recyclinggerechter Bauweise erstellt wurde. Es handelt sich um einen Prototyp, der die Möglichkeiten und Potenziale verschiedenster Arten von Recycling im Reallabor austestet und einen kreislauforientierten und ressourcenschonenden Planungsansatz aufzeigt.

In keinem anderen Neubau in Deutschland wurde bisher ein höherer Anteil an Gebrauchtmaterialien verbaut.

An der Endlichkeit der Ressourcen gibt es seit mehr als drei Jahrzehnten keinen Zweifel. Ebenso lang werden Lösungsvorschläge für die Probleme des Klimawandels auf nachfolgende Generationen verschoben. Auf das Konto des Bausektors gehen weltweit 50% des Ressourcenverbrauchs, 50% des Müllaufkommens, 40% des Energieverbrauchs und 33% des Wasserverbrauchs. Bestrebungen, die negativen Umweltauswirkungen des Bauens zu verringern, beschränkten sich in der jüngeren Vergangenheit meist auf die Reduzierung der Verbrauchsenergie von Gebäuden in deren Betrieb. Die Energie- und Ressourcenaufwendungen für die Gebäudeherstellung stehen hingegen noch selten im Fokus, obwohl der Anteil der „grauen Energie“ bei Neubauten in Bezug auf den Gesamtenergiebedarf mit ca. 40% - 60% erheblich ist.
Neben einer generellen Reduktion von Bautätigkeit und Flächenversiegelung ist eine Strategie zur Verringerung des Ressourcen- und Energieverbrauchs das Herstellen von geschlossenen Stoffkreisläufen bei der Gebäudeproduktion. Hierzu zählt sowohl das Wiederverwenden und Recyceln von Bauteilen und Baustoffen, als auch der Einsatz von recyclingfähigen Produkten und eine recyclinggerechte Bauweise. Die Möglichkeiten und Grenzen wurden im Pilotprojekt Recyclinghaus umfassend praktisch erprobt und dokumentiert.
Es kamen sowohl industrielle Recyclingbaustoffe, als auch eigens für das Bauvorhaben beschaffte Gebrauchtmaterialien und -bauteile zum Einsatz. Die Bauteile wurden recyclinggerecht verbaut, sind im Falle des Rückbaus also wieder ohne Qualitätsverlust dekomponierbar.

Der Rohbau wurde recyclingfähig in einstofflicher, leimfreier Massivholzbauweise erstellt. Fundamente und Bodenplatte wurden aus Recyclingbeton hergestellt und mit verschiedenen Produkten aus dem Glasrecycling - Schaumglasschotter, Schaumglasgranulat und Schaumglasplatten – gedämmt. Verschiedene Recyclingsplitte wurden für den Terrazzofußboden und als Tragschichten und Zierflächen in den Freianlagen verwendet. Die Fassadendämmung besteht aus recycelten Kakaobohnen-Jutesäcken.

Ca. 90% der Fassadenbekleidungen sowie alle Fenster und Außentüren wurden aus gebrauchten Bauteilen hergestellt. Innenwände im Erdgeschoss wurden aus Abbruchziegeln gemauert, aus gebrauchten Plattenwerkstoffen vom Messebau wurden Einbaumöbel, Fußbodenaufbauten und Türen gebaut. Gebrauchte Betongehwegplatten dienen aufgestapelt auf den Brettstapeldecken als Estrichersatz und wurden im Freiraum zu Rasensteinen, -borden und Mauern transformiert. Aus gebrauchten Stahlbauteilen wurden Treppenstufen, Podestkonstruktionen, Türzargen und Absturzsicherungen entworfen.
Die „Ernte“ der gebrauchten Bauteile erfolgte lokal. Zum großen Teil stammen diese aus den eigenen Gebäudebeständen der Auftraggeberin, einem hannoverschen Wohnungsunternehmen. Die zufällige Verfügbarkeit von gebrauchten Bauteilen mit ihren festgelegten Eigenschaften, Dimensionen und Mengen erforderte agile, noch während der Bauphase reaktive Entwurfsmethoden im Sinne eines „design by availability“.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
In keinem anderen Neubau in Deutschland wurde bisher ein höherer Anteil an Gebrauchtmaterialien verbaut.

VERBAUTE PRODUKTE

Sanitärarmaturen
Hansa Public

Rombach
Brettsperrholz
Nur-Holz

Thermo Natur
Dämmfilze
Jute 100

Veriso
Perimeterdämmung
Schaumglasschotter

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

CITYFÖRSTER architecture + urbanism

Escherstr. 22

30159 Hannover

Tel. +49 (0) 511 9368060-0


Bauherr

Gundlach GmbH & Co. KG- Wohnungsunternehmen

Am Holzgraben 1

30161 Hannover


Fachplanung: Tragwerksplanung

DREWES + SPETH

Raschplatz 6

30161 Hannover


Fachplanung: Bauphysik

H2A - v. Heeren Habibi Architekten PartGmbB

Raschpl. 6

30161 Hannover

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