Region. Identität. Architektur. - Entwurf einer Uhrmacherschule in Glashütte, Sachsen


50.8520115 13.7725804
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2022 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Bildungsbauten

Objektart

Schulen

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Datum der Fertigstellung

03.2022

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
34.100 m³
Nutzfläche
3.430 m²
Grundstücksgröße
3.170 m²
Verkehrsfläche
1.585 m²
Grundstücksgröße
6.380 m²

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Wie viele andere Kleinstädte und Dörfer im ländlichen Raum Deutschlands, ist auch die sächsische Kleinstadt Glashütte im Erzgebirge von strukturellen Wandlungsprozessen betroffen. Seit dreißig Jahren nimmt die Bevölkerung stetig ab, während Leerstand und Sanierungsbedarf des Gebäudezustandes gleichzeitig zunehmen. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken werden drei architektonische Interventionen vorgeschlagen, welche den Stadtraum neu ordnen und eine öffentliche Promenade im Stadtkern ausbilden.
Wirtschaftliches Standbein, Potenzial und Identitätsanker der Kleinstadt ist die seit nun mehr als 175 Jahren bestehende örtliche Uhrenindustrie. Die Errichtung einer neuen Uhrmacherschule stellt somit eine direkte Investition in die Handwerkstradition und den Erhalt dieser dar. Während die Schule den westlichen Auftakt der neu gestalteten Prießnitz-Promenade darstellt, bildet ein Besucherzentrum das östliche Ende. Darüber hinaus ist ein Wohnheim für die Schülerinnen und Schüler der Uhrmacherschule im Süd-Osten der im Tal gelegenen Kleinstadt vorgesehen.
Das Gebäude der Uhrmacherschule Glashütte wird durch die aus der Kubatur hervortretenden Lehrwerkstätten strukturiert, während Hochpunkte im Osten und Westen als städtebauliche Ankerpunkte dienen. Die homogene Klinkerfassade mit punktuell gesetzten Fensteröffnungen und regelmäßigem Mauerwerksrelief, gibt dem Gebäude einen zurückhaltenden Charakter, während die Kubatur der Schule dennoch einen starken Ausdruck verleiht.
Die Schule fasst einen öffentlichen Vorbereich am Wasser und ist Teil des öffentlichen Raumes. Ziel des Schulbaus ist es, das historisch gewachsene und zunehmend aus der Wahrnehmung der Öffentlichkeit entrückte Handwerk der Uhrmacher wieder zurück in das öffentliche Leben zu verschieben. Entsprechend nimmt der Schulbau im, dem Hochbau vorangestellten städtebaulichen Entwicklungskonzept für die Stadt Glashütte und der, im Rahmen dessen erfolgten Neugestaltung des Innenstadtbereichs eine wichtige Rolle ein und fügt dem von zahlreichen weiteren identitätsstiftenden Strukturen, wie historischen Fabriken und Werkstätten geprägten Stadtbild, einen weiteren identitätsstiftenden Ankerpunkt hinzu.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Das Uhrmacherhandwerk ist historisch durch das sogenannte Glashütter Verlagssystem, welches der Gründer der lokalen Uhrenindustrie Ferdinand Adolph Lange 1845 etablierte, eng mit dem städtischen Gefüge der Kleinstadt verbunden. Es sah eine Arbeitsteilung im Prozess der Uhrenherstellung durch die Einbeziehung von Heim-Handwerkern vor. Mit zunehmender Professionalisierung und Industrialisierung verschwand das Uhrmacherhandwerk zunehmend aus der Wahrnehmung der Öffentlichkeit und aus dem öffentlichen Raum. Entsprechend sieht das Konzept für eine neue Uhrmacherschule, eine konzeptionelle Wiederherstellung historischer Umstände vor. Ziel ist es, das Uhrmacher-Handwerk wieder in die Wahrnehmung der Menschen zu bringen. Der Bau ist in seiner Gestaltung zurückhaltend, durch seine Kubatur dennoch ausdrucksstark. Somit stellt der Bau einen wichtigen Ankerpunkt innerhalb des umgebenden Stadtgefüges dar und sichert darüber hinaus seine Stellung als Leuchtturmprojekt für die zukünftige Weiterentwicklung der Glashütter Kernstadt.
 
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