Die Gestaltungsaufgabe für das Büro Korb bestand zum einen in der Entwicklung eines Designkonzeptes für die denkmalgeschützte Hauptwache und seinen Anbau in Abstimmung mit der neuen Gastronomie. Zum anderen musste der Altbau mit seinen besonderen denkmalpflegerischen Anforderungen saniert werden und mit dem Anbau zu einem harmonischen, aber spannenden Gesamtgefüge verknüpft werden.
Das Restaurant ist im nordischen Stil mit klaren Linien und warmen Naturtönen gestaltet. Dieser zieht sich unaufgeregt und leicht das Farbspektrum ändernd durch die Raumabfolge des denkmalgeschützten Altbaus der Hauptwache von 1692 und des 1980 entstandenen Anbaus. Es werden vor allem wertige und alte regionale Materialien wie graubraune Öland-Natursteinplatten, der „Ostseemarmor“ seit der Hansezeit, geölte oder geräucherte Eiche, Messing, Leder und grober Leinenstoff verwendet. Ergänzend sorgen mit Pinselstrich lackiertes Holz, hochwertige Bezugsstoffe und handwerkliche Fliesen für ein harmonisches Miteinander von rustikalen und feinen Elementen. Die reduzierte Inneneinrichtung mit ihrer Material- und Farbgebung erzeugt eine sinnliche Atmosphäre und erweist gleichwohl Ort und Geschichte Reverenz.
Vom Paradeplatz kommend diffundiert der Gast durch verschiedene Raumschichten - die historische Hauptwache mit Eingangsbereich und Kaminzimmer und im Anbau den Barbereich mit zweitem Eingang und einen mit Holzlamellen separierten Sitzbereich - um sich schließlich im großen, offenen Teil des Restaurants zu befinden. Vielfältige Durchblicke und die Weitläufigkeit der möglichen Sichtachsen erzeugen Großzügigkeit. Die Räume können dabei je nach Anforderung des Tagesablaufs unterschiedlich genutzt werden, Vorhänge bieten die Möglichkeit einer kleinen Gesellschaft in intimerer Atmosphäre. Alle Bereiche werden durch Highlights, wie Beleuchtung, Kamin oder besondere Möbelelemente, wie der Bartresen, inszeniert und betont. Durch- und Rückblicke bleiben dadurch immer anregend – in diesem fein abgestimmten und spannenden Raumgefüge.