Ronald McDonald Elternhaus Sankt Augustin

 Entgegen einer Erwartungshaltung von pragmatischer und funktionaler Architektur im Krankenhausumfeld präsentiert sich das Elternhaus mit angenehmer Anschmiegsamkeit und spielerischer Ausstrahlung. Das Haus scheint sich in die grüne Umgebung einzubetten und eine neue Balance zu finden. Symbolischer Ausdruck für das, was Eltern in schwierigen Zeiten wohl am meisten brauchen: positive Ausstrahlung, Hoffnung und ein Ort für den Austausch mit Menschen, die die eigenen Sorgen nachempfinden können.
Nach Süden und zur Klinik hin präsentiert sich das Haus mit einem angehobenen und scheinbar schwebenden Bauteil unter dem sich der Haupteingang befindet. Diese besondere Eingangsgeste ist schon von Weitem sichtbar und gibt auf dem langen Weg ins Grüne am Ende des Klinikum Campus’ eine gute Orientierung. Zudem verleiht sie dem Gebäude seine markante Willkommensgeste.
Einmal eingetreten richtet sich der Blick der Bewohner ins Grüne. Ein großer Gemeinschaftsraum beherbergt Tafel und Theater, Raum für gelebte Gemeinschaft und Gespräch. Eine große Treppen-Rampe führt in die oberen Gemeinschaftsräume und bietet viel Platz für Spiel, Gespräch und Rückzug.
Die 25 Zimmer sind in den oberen Geschossen gelegen und auf den Fernblick in die umliegenden Felder Sankt Augustins ausgerichtet. Jedes Zimmer verfügt über ein Sitzfenster, das den Blick in diese Richtung und auf den Sonnenuntergang ermöglicht.
 
 

Der Bau als Ganzes wirkt dabei weniger wie ein konventionelles Haus, als eine ikonografische Formskulptur. Eine Metallfassade, die sich kontinuierlich um den Baukörper wickelt, bildet den Hintergrund für horizontal langgestreckte Fensterbänder. Es entsteht das Bild eines insgesamt sehr abstrakten, hellen und formbaren Baukörpers, der seine genaue Lage in der Umgebung zu suchen scheint und im Ausblick in das umgebende Grün seine Balance findet. Ein Ausdruck für Momente der Leichtigkeit und Zuversicht in der schweren Zeit seiner Bewohner.