Um die Qualitäten des Ortes erhalten zu können, wurde von einem kompletten Abbruch, wie ursprünglich geplant, Abstand genommen. Das bestehende Verwaltungsgebäude wird in ein Wohn- und Bürohaus umgenutzt und entsprechend den neuesten energetischen Anforderungen nachhaltig saniert. Der Umbau nimmt die klaren architektonischen Elemente und Prinzipien auf, interpretiert diese und setzt sie in einen neuen, zeitgemäßen architektonischen Kontext um. Die klassische Zweiteilung des Baukörpers in Gebäuderiegel und Sockel bleibt erhalten. Auch die Material- und Farbwahl wird übernommen. Ostfassade und Treppenhaus behalten ihre mit Muschelkalk verkleideten Fassaden.
Die zwei Obergeschosse erhalten eine energetisch hochwertige Metall-Glas-Fassade mit neuen, zum Teil geschoßhohen Fensterelementen und eine konsequente Innendämmung im Bereich der Naturstein-Verkleidungen. Fensterprofile und Öffnungsflügel sind dunkel eloxiert, um optisch Teil des Glasbandes zu werden. Die eloxierten Metallbrüstungsbänder hingegen sind heller, bräunlich changierend gehalten. Sie unterstreichen ebenfalls den horizontalen, liegenden Charakter der beiden Obergeschosse.
Der ursprünglich nahezu nicht gedämmte und mit Naturstein verkleidete Sockel wird energetisch saniert und mit einem hochwertigen Putz verkleidet. Die zuvor als Brüstungsfenster ausgebildeten Öffnungen auf der Gartenseite werden geschosshoch vergrößert, um den Bezug zum Außenbereich zu intensivieren. Der Sockel wird farblich in einem hellen Grauton bewusst von den Obergeschossen abgesetzt. Hierdurch wird der „schwebende Charakter“ des Riegels betont.
Die räumlich-funktionale Aufteilung im Inneren sieht im Gegensatz zum vorher reinen Verwaltungsbau nun eine zweigeteilte Nutzung vor: im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss sind helle, großzügige Büroräume angeordnet, im 2. Obergeschoss Wohnräume mit offener Grundrissgestaltung.
Über die Wohnebene gelangt man auf die extensiv begrünte Dachfläche, die in Teilen als Terrasse nutzbar ist. Eine metallic-graue Pergola bildet den oberen Abschluss. Zusätzliche Solarkollektoren auf dem Dach unterstützen die Warmwasseraufbereitung, eine Regenwasserzisterne unterstützt die Gartenbewässerung. Das Energiekonzept basiert auf der Kombination von regenerativen und fossilen Energieträgern.