Am westlichen Ende Walles entwickelte sich mit dem Bau des Freihafens nach 1888 der neue Ortsteil Westend. In der Nähe der Jutefabrik, die nach 1888 den Betrieb aufnahm, wurden die Arbeiterfamilien angesiedelt.
Im sogenannten Generalsviertel wohnten hingegen die mittleren Beamten und Angestellten. Bei der Winterfeldtstraße handelt es sich um eine Straße des Generalsviertels, zu denen auch die Derfflinger-, Dessauer-, Keithstraße, Schwerin-, Seydlitz- und Zietenstraße gehören.
Das Viertel ist eine Reverenz und Reminiszenz der Hansestadt Bremen an Preußens Glanz & Gloria.
Das Haus wurde von dem „Gemeinnützigen Bauverein Bremen“, einer Ausgründung der Sparkasse Bremen erstellt; dieser hatte als Leitidee „weniger bemittelten Einwohnern Bremens billige, gesunde, gut eingerichtete, das Familienleben fördernde Wohnungen“ zu beschaffen.
Das Grundstück ist ca. 78 m² groß; das Gebäude wurde ohne Vorgarten direkt an den öffentlichen Fußweg gebaut. Hinter dem Haus befindet sich ein ca. 28 m² Hofgarten.
Das Gebäude besteht aus einem Vollgeschoss; einem Obergeschoss (straßenseitig mit Dachschrägen ab ca. 1 m über OK FF / gartenseitig ohne Dachschrägen) und einem ausgebauten Spitzboden (im Firstbereich 2,78 m Höhe im Lichten). Im rückwertigen Bereich des Hauses befindet sich ein Teilkeller.
Bei der Sanierung ging es darum, die zahlreichen Details der alten Stilelemente (innen wie außen) behutsam zu erhalten und wieder möglichst originalgetreu herzustellen um das sich in der Straße noch zusammenhängende historische 3er-Ensemble weiter zu stärken. Gleichzeitig war es der Ansatz das Haus im Inneren und besonders zur rückwärtigen Fassade hin zu öffnen und ihm einen modernen und zeitgemäßen Charakter zu verleihen.
Das Erdgeschoss besticht nunmehr durch seine neu gewonnene Großzügigkeit und die klare, moderne Formensprache – einerseits durch die knapp 3 m hohen Decken und anderseits durch die Eckverglasung, die Weite und Licht ins Innere dringen lassen; zumal das Grundstück sehr klein bemessen ist.
Im 1.OG ist die Zimmeraufteilung nicht verändert worden. Trotz der eher kleinteiligen Räumen, genügen diese den heutigen Wohnansprüchen.