Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude

Otto-Brenner-Straße 20, 37079 Göttingen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bünemann & Collegen GmbH


51.5528092 9.8898795 Otto-Brenner-Straße 20, 37079 Göttingen
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2025 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Industrie- und Gewerbebauten

Objektart

Sonstige Industrie- und Gewerbebauten

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

11.2023

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Grundstücksgröße
10.200 m²
Grundstücksgröße
243.000 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
70.000.000 €

Verwendete Heizenergie

Primär
Geothermie
Sekundär
Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
180,5 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
100,3 kWh/(m²a)

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 40

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung
33 %
Warmwasser
5 %
Beleuchtung
14 %
Lüftung
44 %
Kühlung
4 %

Tragwerkskonstruktion

Holz

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Der Forschungsneubau arrondiert den Konzerncampus im Norden. Eine wellenförmige Aluminium-Doppelfassade mit kontrastreichem Wechsel zeichnet die Geschossigkeit nach und spiegelt die Dynamik der Forschungsprozesse im Inneren.

Auf vier oberirdischen Geschossen mit 260 Arbeitsplätzen sind Technikum, Labore und Büros verortet. Oberhalb des plattformartigen Erdgeschosses gliedern großformatige Einschnitte das kompakte Bauvolumen. So entstehen begrünte Höfe und optimal belichtete Arbeitsplätze bis in die Grundrisstiefe. Ein viergeschossiges Atrium mit gläsernem Dach bildet mit Besprechungsräumen, Pausenzonen, Innenraumbegrünung und einer zentralen Treppenskulptur den lichtdurchfluteten Mittelpunkt des Gebäudes. Kommunikationsfördernd ist der Bestand über zwei gläserne Brücken in unterschiedlichen Geschossen angeschlossen.

Der in der Materialwahl und Energiekonzept innovative Entwurf ist mit nutzungsneutralen Grundrissen, modularem Ausbauraster und sichtbarer Technikführung äußerst wandlungsfähig konzipiert. Eine besondere Rolle nimmt dabei der Einsatz von Holz im Verbund mit Stahl und Stahlbeton ein. Das Holz wird in Stützen, Decken und tragenden Fassadeninnenseiten sichtbar verwendet und unterstützt die atmosphärische Leichtigkeit der Räume. Mit diesem neuesten Baustein auf dem Campus werden die Firmenwerte Nachhaltigkeit, Offenheit und Freude in der Corporate Architecture sicht- u. erlebbar. Niedersachsens größtes Geothermiefeld entsteht und zum ersten Mal wird einem Forschungsbau in Deutschland die Auszeichnung Platin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen verliehen.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
In dem Gebäude werden verschiedene Forschungsflächen mit dem Schwerpunkt Biotechnologie vom Campus Göttingen zusammengeführt. Schwerpunkt ist die Entwicklung kundennaher Projekte für Bioreaktoren und Produkte für die Rückhaltung und Überwachung von biologischen Gefahrstoffen. Das Technikum im Erdgeschoss verfügt über Projektflächen für das Aufstellen und Betrieben von Bioreaktoren bis 2000 Liter Inhalt. In den Obergeschossen sind Labore gemäß BiostoIverordnung und GenTSV 1 angeordnet. Sämtliche Forschungsflächen gruppieren sich um ein offenes Atrium. Durch die zentrische Anordnung sind die Wege im Gebäude kurz und es erfolgt ein enger Austausch zwischen den Mitarbeitern.
Trotz der hohen technischen Anforderungen wurden die Forschungsflächen als transparente Schaufenster zum Atrium gestaltet und präsentieren somit Ihre Forschungsinhalte Besuchern und Kunden.

Eine besondere Rolle nimmt Holz in einer neuartigen Verbundkonstruktion aus Holz, Stahlbeton und Stahl ein. Das Gebäude integriert flexibel anpassbare Labor-, Büronutzungsbereiche und enthält im Erdgeschoss ein Technikum mit hohen Nutzlasten. Es besteht aus einem viergeschossigen, vollständig unterkellerten Baukörper mit einem vorgelagerten unterirdischen
Sprinklertank sowie zwei Verbindungsbrücken, die zu einem südlich gelegenen Bestandsgebäude führen.

Die Geschosse werden in Holz-Betonhybridbauweise ausgeführt. Das Stützenraster von 7,20 x 7,20 m erfüllt die Anforderungen der Nutzungsflexibilität und ergibt eine Konstruktion aus 2,4 m breiten gut transportierbaren Elementen. Die Geschossdecken werden von 24 cm starken Brettsperrholzplatten mit einer 12 cm starken Ortbetonschicht als Verbundquerschnitt gebildet. Die Holzbetonverbunddecken spannen im Regelfall über
7,20 m und liegen auf deckengleichen Stahlverbundträgern auf. Der Verbund zwischen Holz und Beton wird im Wesentlichen über Kerven in den Massivholzelementen realisiert. Diese liegen direkt auf dem Unterflansch der Stahlverbundträger (System Peikko) auf. Die so entwickelte Flachdecke trägt hohe Nutzlasten und erfüllt die Anforderung maximaler Flexibilität bei der technischen Installation. Das geringe Gewicht der Bauteile, der hohe Genauigkeitsgrad der Holz- und Stahlbauteile sowie deren Anfangstragfähigkeit sorgten für einen reibungslosen und schnellen Baufortschritt. Die in einem Guss aufgebrachte Ortbetonschicht bildet zusammen mit den Treppenkernen das räumliche Aussteifungssystem, wirkt als Druckzone für die Holzbetonverbunddecken und die Stahlverbundträger und schafft durch ihre Masse und Formschlüssigkeit wichtige Beiträge zum Schallschutz, Schwingungsschutz und zur Rauchdichtheit.

Die über 6,25 m hohen Stützen werden je nach Beanspruchungsgrad aus Brettschichtholz oder Baubuche ausgeführt. Die Festigkeit der Baubuchenstützen GL75 liegt deutlich über der Festigkeit des Konstruktionsbetons. Entsprechende Details zur Lasteinleitung wurden entwickelt. Programmabhängig werden Nutzlasten von 3,0 bis 12,5 kN/qm vorgesehen, wobei durch die Art der Nutzung z.T. erhebliche Lastanteile überwiegend unter der Decke angehängt werden. Für die Holz- Betonverbunddecken wurde eine vorhabenbezogene Bauartgenehmigung
erwirkt.

Die vorgehängte und für Wartungszwecke betretbar geplante Fassade wird an den tragenden Brüstungen aus Brettsperrholz befestigt. Sie umfasst im 3. Obergeschoss auch Außenbereiche für die Aufstellung der Geräte der technischen Gebäudeausrüstung. Dort wird die Fassade durch eine ringbalkenartige Stahlkonstruktion gestützt.

Im Atrium erfolgt die zentrale Erschließung durch eine als Faltwerk konstruierte Stahltreppe. Die Verbindungsbrücken „Tube“ und „Skywalk“ im 1. bzw. 2. Obergeschoss werden als eigenständig gegründete Stahlkonstruktionen ausgeführt. Teilweise geben sie ihre Vertikallasten auf den dem Gebäude vorgelagerten Sprinklertank ab. Horizontale Lasten aus Wind und Personengang werden in das Laborgebäude geleitet.

Das hochwertig genutzte Untergeschoss wird als WU-Konstruktion mit Zusatzmaßnahmen ausgeführt und von einer punktgestützten Stahlbetonflachdecke überspannt. Die Gebäudelasten werden über eine durchgehende Stahlbetonsohlplatte mit einer Stärke von 70 cm in den Baugrund eingeleitet, die über einem Feld von Geothermiesonden errichtet wurde.

VERBAUTE PRODUKTE



Fußboden-Beläge

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

Bünemann & Collegen GmbH

Hohenzollernstr. 56

30161 Hannover

Tel. +49 511 640746-0

Fachplanung: Bauphysik

DREWES + SPETH Beratende Ingenieure im Bauwesen Partnerschaftsgesellschaft mbB

Raschplatz 6

30161 Hannover

Tel. +49 511 898447-20


Energieberatung

janßen energieplanung

Hohenzollernstraße 51

30161 Hannover

Tel. +49 511 390 89 444


Fachplanung

GREAN GmbH

An der Universität 2

30823 Garbsen

Tel. +49 511 762 18290


Fachplanung

EUROLABORS AG

Friedrich-Ebert-Straße 26

34117 Kassel

Tel. ‭+49 561 220762-0‬


Fachplanung: Brandschutz

BRAIN Brandschutz- Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG

Bavenstedter Straße 97b

31135 Hildesheim

Tel. +49 5121 102 3883


Sonstige

ee concept GmbH

Spreestr. 3

64295 Darmstadt

Tel. +49 6151 667 860 0

WEITERE DOKUMENTE ZUM OBJEKT

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