Schaulager Greußen


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Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2025 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Veranstaltungsbauten

Objektart

Sakralbauten

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Datum der Fertigstellung

02.2025

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
9.000 m³
Nutzfläche
1.300 m²
Grundstücksgröße
1.100 m²
Verkehrsfläche
1.000 m²
Grundstücksgröße
4.000 m²

Tragwerkskonstruktion

Holz

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Schaulager Greußen

Die Kirche Skt. Martini in Greußen zeichnet sich vor allem durch die großen lichtdurchfluteten Räume aus, die dadurch die mühevoll aufgetragenen Deckenbemalungen im Licht erstrahlen lassen. Durch die zunehmende Säkularisierung hat diese Kirche jedoch das Problem, dass immer weniger Personen die Kirche besuchen oder an den christlichen Festen und Gottesdiensten teilnehmen. Dennoch soll die sehr präsente Kirche im Stadtbild Greußens, nicht aufgegeben werden, sondern durch das Schaulager eine neue Nutzung erhalten und so der Kirche wieder Leben einhauchen.
Unsere Intervention fügt sich in die Grundstruktur der Kirche ein. Die Anschlusspunkte liegen jeweils immer hinter den Stützen, die das Gewölbe abtragen. Diese Stützen bilden den Ausgangspunkt der Gesamtstruktur. Die Struktur gliedert sich in zwei übergeordnete Teile. Das Erdgeschoss bildet dabei die Verteilerzone in alle übrigen Teile der Kirche aus. Innerhalb des Erdgeschosses wurden alle nötigen introvertierten Nutzräume untergebracht. Darunter zählen, unter anderem die Büros für die Mitarbeiter des Schaulagers und eine Werkstatt die Anhand der Grundstruktur eine räumliche Abtrennung erfahren. Im Erdgeschoss befindet sich des Weiteren die Bibliothek, die zusammen mit dem Café zu einem Raum verschmilzt. Im Mittelschiff bildet sich dadurch ein großer offener Raum, der in der Stadt Greußen zu einem Treffpunkt heranwachsen soll.
Durch die Aussparrungen in der Grundstruktur bilden sich im Mittelschiff verschiedene Durchgänge aus. Der präsenteste ist dabei der Durchgang zum Chorraum. Dieser wurde fast unverändert in seiner Form belassen, jedoch um weiter acht Bänke ergänzt. Es entsteht ein intimer, lichtdurchfluteter Raum, der durch die Grundstruktur eine gezielte räumlich Abtrennung erfährt, was durch die Bestandstreppen unterstützt wird.
Der zweite und wohl präsenteste Teil der Intervention bildet jedoch, beginnend im 1. Obergeschoss der Gesamtstruktur, das eigentliche Schaulager aus. Dabei wollten wir möglichst dicht, viele Stücke unterbringen. Als Grundlage hierfür dient eine Grundstruktur mit einem 50x50 cm Raster. Jedes Schaustück erhält dabei seinen eigenen Schaukasten. Aufgrund der Verschiebbarkeit der Kästen wird zum einen das Herausnehmen und Bearbeiten erleichtert, zum anderen kann jedes Artefakt individuell präsentiert werden. Das Raster wird mit einem Holzfaserpapier hinter spannt, was durch den starken Lichteinfall in Skt. Martini, den Effekt erzeugt das die Silhouetten der Schaustücke verschwommen auf dem Holzfaserpapier erscheinen und so im Innenraum des Mittelschiffes ein Gesamtbild des Schaulagers entsteht. Auf den Emporen ergibt sich ein anderes Bild. Durch die Tiefe der Schaukästen ergibt sich ein perspektivisches Spiel, was die Schaustücke erst wirklich wahrnehmbar werden lassen, wenn man direkt davorsteht. Dabei erhält jedes Schaustück seine zwei Momente. Einmal im Mittelschiff der Kirche als Gesamtbild und auf den Emporen, bei der jedes Schaustück seinen individuellen Moment erhält.
Das Gesamtbild besteht dabei aus den schon beschriebenen Teilen. Einerseits dem Erdgeschoss, welches durch die eher horizontale und schwer wirkende Struktur den Ausgangspunkt bildet und dem auslaufenden vertikal ausgerichteten Schaulager beginnend ab der 1. Empore. Zusätzlich wird die horizontale und vertikale Wirkung gezielt durch die Ausrichtung dementsprechender Bauteile verstärkt. Ergänzend erweiterten wir die Emporen zu einem Umlauf, um keine Sackgassen auszubilden. In der zweiten Empore rutscht die sonst bis zur Decke hochgezogene Struktur auf Geländerhöhe und ermöglicht so dem Besucher die Deckenbemalungen zu betrachten. Dadurch werden auch Teile der Kirche Skt. Martini Teil des Schaulagers.
 
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