Die für die Gegend typischen Straßenzüge sind geprägt durch eine homogene Gründerzeitbebauung mit einer Vielzahl von gastronomischen Einrichtungen. Der Neubau öffnet sich zur schmalen und lebendigen Schliemannstraße und zeigt selbstbewusst seine Nutzung: Wohnen.
Raumhohe Fenster-Schiebeelemente sowie die anthrazitfarbene Metallblechverkleidung der Stützen und Geschossdecken prägen die beinahe geometrische Fassade, die die Linien der benachbarten Gründerzeitbauten modern interpretiert. Konstruktiv bedingte Vor- und Rücksprünge in der Fassade wurden von den Architekten minimiert, um eine möglichst ebene Fläche zu schaffen. Nur das Erdgeschoss zieht sich mit einer einladenden Geste hinter die Fassadenebene zum Haupteingang hin zurück.
Das Foyer ist vollflächig mit gebrochenen Schieferplatten in warmen Rotbrauntönen verkleidet und steht mit seiner rauen Oberfläche in bewusstem Kontrast zur glatten Haptik der Fassade. Die Großzügigkeit des Foyers setzt sich in den offenen Grundrissen des Neubaus fort. Auf eine maximale Ausnutzung der Etagenanzahl wurde verzichtet, um die Deckenhöhe und damit die Wohnqualität zu maximieren.
Es sind 27 hochwertige Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten mit Tiefgarage und Carlift auf einer Gesamtfläche von 5.500 m2 BGF entstanden. 17 Wohneinheiten befinden sich im Bestandsgebäude, das grundlegend saniert wurde. Für eine bessere Belichtung wurden die Fensterbrüstungen entfernt und raumhohe Fenster eingebaut. Alle Wohnungen verfügen über einen neuen Balkon, der sich zum Garten orientiert. Auf dem Dach des Gartenhauses wurde ein neues Penthouse errichtet.
Ziel in der Schliemannstraße 10 war Neu und Alt kontrastreich aber formal zurückhaltend zu verbinden. Das Leben in den Wohnungen korrespondiert durch die Größe der Fensterformate mit der Lebendigkeit der Straße - gerade nachts, wenn die Etagen zu leuchten beginnen.