Wenn 1.800 Schüler zusammenkommen, dann kann es schon mal chaotisch werden. Nicht aber in Dresden-Tolkewitz. Dort überzeugt ein Schulneubau mit klarer Kante, kompakter Form und einer übersichtlichen Organisation. Auf dem Gelände eines alten, 4,6 ha großen Straßenbahndepots entstand ein Schulensemble mit einem fünfzügigen Gymnasium, einer vierzügigen Oberschule und zwei Sporthallen unterschiedlicher Größe. Zwei Schulen in einem Großbau inmitten eines kleinteiligen Wohnviertels, das erfordert einen hinsichtlich des Grundrisses und des Städtebaus gut durchdachten Entwurf. Die Architekten setzen zwei Würfel auf einen winkelförmigen Sockel. Dieser teilt das Gelände in verschiedene Freibereiche und Zugänge, die das Schulzentrum nach allen Seiten mit dem Viertel verknüpfen. Sockel und Oberschosse sind funktional voneinander getrennt. Das Erdgeschoss nutzen die Schüler beider Schulen gemeinsam: Hier begegnen sie sich auf dem „Schulboulevard“, in der Cafeteria, der Aula oder auf dem Pausenhof. Die Geschosse darüber gliedern sich in zwei Würfel mit je einem Schultyp, Gymnasium und Oberschule. Optisch teilt ein weißes Band den Sockel von den Obergeschossen: Es ist die mit weißen Elementen verkleidete Deckenplatte, die die erdgeschossige Glasfassade von der bronze-metallic ALUCOBOND®-Fassade der Obergeschosse trennt. Die klare Ordnung der Kubatur findet sich auch in der Innenarchitektur wieder: Vorsprünge und Schwellen sind reduziert; es dominieren lichte Räume, gradlinige Flure mit einläufigen Treppen und klare Farbkontraste von Weiß, Grau und Beige zu Anthrazit. Hier und da dürfen Farben leuchten, nicht zum Selbstzweck natürlich: rote und blaue Flächen akzentuieren Klassenein- und Treppenaufgänge. Diese strenge Ordnung bringt viel Weite, Licht und Ruhe in den Schulalltag.