Der Holzbau stülpt sich somit über die gesamte, bestehende Struktur und umschliesst diese gänzlich mit einer neuen Fassadenhülle, welche sowohl den thermischen Bedürfnissen genügt als auch einen neuen ästhetischen Anspruch verfolgt. Der Hybrid erscheint von aussen als Neubau, besteht jedoch zu 40 % seines Volumens aus der bereits bestehenden Bausubstanz.
Die Anbauten sind aus einem effizienten Stützenraster in Holzbauweise aufgebaut, welches sich auf die Wandachsen des bestehenden Massivbaus bezieht. Dank der geringen Spannweiten können alle tragenden Bauteile wirtschaftlich dimensioniert werden und ermöglichen ein hohes Mass an Flexibilität im Grundriss. Das aufgestockte, dritte Obergeschoss wird über eben jene Anbauten abgeführt, wodurch die bestehende Struktur nicht zusätzlich belastet wird.
Während sich das öffentliche Erdgeschoss nach Aussen zum überdachten Schulhof orientiert, ordnen sich die Klassenzimmer und Büros in den Obergeschossen um ein zentrales kommunikatives Atrium. Zusammen mit den vielseitigen Flurbereichen bieten sich hier unterschiedliche individuelle Lern- und Rückzugsmöglichkeiten, welche den klassischen Schulbetrieb auf vielschichtige Weise bereichern.
Durch den Anbau zum Schulhof können die Klassenzimmer von den Kernen abrücken, wodurch sich ein zentraler Rundweg im Inneren des Gebäudes ergibt. Gleichzeitig entsteht eine neue Querverbindung innerhalb der Klassenzimmer, wodurch moderne und flexible Unterrichtsweisen ermöglicht werden.
Bei den Neubauten wurde besonderer Wert auf die Verwendung von regionalen und nachwachsenden Baustoffen gelegt. So bilden das sichtbare Holztragwerk, die Brettstapeldecken mit Schafwolleinlagen sowie die Bodenbeläge aus Kork ein Gegenüber zu den bestehenden Betonstrukturen und schaffen dadurch ein behagliches Raumgefühl. Dabei wurde bewusst zwischen alten und neuen Bauteilen differenziert, damit der Umbauprozess für die Schüler:innen ablesbar bleibt.