Die Entwurfsaufgabe bestand darin, den Schutz der römischen Mauerreste der am ganzen Limes einmaligen Toranlage und der dahinter liegenden Anlage der Behausung der Feldwache zu gewährleisten.
Der moderne Schutzbau sollte folgende Anforderungen erfüllen:
- eine uneingeschränkte Sicht auf die historische Bausubstanz gewähren
eine harmonische Überbauung der Ruine darstellen und
als eigenständiges ästhetisches Bauwerk die historische Bedeutung des Limestores unterstreichen.
Der Entwurf entstand aus der Grundidee, dass die Anlage mit dem 12 m hohen Triumphbogen und den 5,50m hohen Behausungen die Dimensionen und Höhenentwicklung vorgeben sollte. Gelöst wurde diese anspruchsvolle Aufgabe durch den Entwurf eines annähernd würfelförmigen Glasbau mit ca. 20m Kantenlänge, der unter 23° zur Horizontalen schräg nach Süden von 8 m auf 15 m ansteigt. Diese Schrägstellung berücksichtigt die Höhendifferenz zwischen Feldwachenbehausung und Tor. Sie ermöglichte es die Toranlage zu visualisieren und so für die Besucher erlebbar und in ihren Dimensionen empfindbar zu machen.
Durch die vollständige Verglasung des Gebäudes kommen zwei Aspekte zur Geltung: von außen betrachtet ist die historische Bausubstanz wie in einem Schaufenster zur Schau gestellt und wertet die Bedeutung diese Bauwerks stark auf. Von innen ergibt sich der andere wichtige Aspekt. Der Besucher hat nicht das Gefühl in einem Bauwerk zu stehen, vielmehr ist die historische Bausubstanz in die Landschaft integriert.
Ein weiterer Entwurfsansatz war, dass die historische Limes-Ruine neben der jungen Architektur gleichberechtigt bestehen kann und keine Konkurrenzwirkung entsteht. Alt und neu bilden eine Symbiose, von der beide profitieren. Demzufolge wurde bewusst eine moderne Architektursprache gewählt, die eindeutig die Ablesbarkeit der unterschiedlichen Bauepochen zeigt.
Eine Nachbildung des Triumphbogens wurde als schwebende Stahlkonstruktion mit b / l / h = 1,50 m / 14,0 m / 7,0 m in den Schutzbau eingehängt. Auf sie wurde eine bedruckte Membran aufgespannt, die das Tor in seinem vermutlich ursprünglichen Aussehen darstellt.