Über zwei Linien verbindet die neue Aufstiegsanlage jeweils als Einseilumlaufbahn ohne Umsteigen in rund 12min die Ortschaft Gassl (Olang) auf einer Höhe von 1.164m mit dem Kronplatz auf einer Höhe von 2.275m. Die Strecke, die dabei von der Talstation bis zur Mittelstation zurückgelegt wird beträgt 3.026m und der Streckenabschnitt von der Mittelstation zur Bergstation 1.063m. Insgesamt können in modernen Zehner-Kabinen bis zu 3.900 Fahrgäste pro Stunde transportiert werden.
Entwurfskonzept
Die neuen Seilbahnstationen Olang I+II – Tal-, Mittel- und Bergstation – betten sich mit ihrer leichten und transparenten Struktur harmonisch in die Umgebung der Südtiroler Berge ein, nehmen Einflüsse, Gefüge und Strömungen aus dieser auf und formulieren mit ihrer schwungvollen Linienführung ein neues architektonisches Landmark auf dem Kronplatz. Der dynamische Bewegungsfluss der Seilbahn, die Kraft des sich Bewegens und Rotierens, der Schwung des Skifahrens drückt sich in der Formensprache der Überdachung aus. Flexibel auf alle Liftstationen anpassbar, nimmt die fließende Bewegung der Dachhaut das abwechselnd geformte „Auf und Ab“ der umliegenden Berge auf. Durch die Auflösung starrer Wandelemente wird eine Verzahnung mit der Landschaft erreicht. Unter dem großen, schützenden, lichtdurchfluteten Dach erfolgt das Ein- und Aussteigen in die einzelnen Gondeln. Die Seilbahntechnik ist bewusst wahrnehmbar gehalten - sozusagen als „gläserne Seilbahntechnik“ hervorgehoben und erlebbar gemacht. Durch die transparente und offen gestaltete Dachkonstruktion wird eine Kontinuität von Architektur und Landschaft hervorgehoben. Unter dem durchsichtigen Dach bleibt der Außenbezug für die Benutzer erhalten in einem gleichzeitig freundlichen und lichtdurchflutet wirkendenden Innenraum. Die Dachkonstruktion über der Seilbahntechnik - das Wellendach - besteht aus einem räumlichen Stahlrohrfachwerk, welches mit einer einlagigen ETFE – Folienhaut überzogen ist. Außenliegende Lamellenrohre geben der Struktur zusätzliche Steifigkeit und unterstreichen den schwungvollen Charakter der Stationen.
Funktion und Konstruktion
Die flachen seitlichen Stationsdächer bestehen aus einer freitragenden Verbundkonstruktion aus Kragstützen und Ortbetonwänden. Durch die Auskragung der Dächer wird im Bereich der Ein- und Ausstiegszone Stützenfreiheit erreicht. Dies ermöglicht einen ungehinderten Personenfluss und lässt die Lifttechnik mitsamt Lifthülle unangetastet. Das Stationsdach schiebt sich als auskragendes Dach bis an den Fahrbereich der Gondeln heran und bildet einen hallenartigen Raum aus.
In ihrer Breite bleibt die Überdachung des Gondelbereiches aufgrund der einheitlichen Fahrbahntrassen der Liftanlagen über die drei Liftstationen immer identisch. In ihrer Längenausdehnung hingegen variiert sie, je nach den spezifischen Strukturen der einzelnen Stationen.
Beide Dachelemente, die seitlich andockenden Stahldächer der Gondelstation und die transparente Überdachung der Seilbahntechnik bilden gemeinsam die Einhausung der drei Liftstationen. Die „Flügelbauten“ der äußeren Hülle verbinden die Seilbahnüberdachung mit dem Bestand bzw. bilden neue Nebengebäude wie Zugangsbereiche etc. aus.
Gegliedert durch großzügige, horizontal verlaufende Glasbänder wird über die vertikalen Fassadenbereiche ein hoher Grad an Transparenz und eine Verknüpfung mit dem Außenraum geschaffen. Die Verschmelzung von außen und innen - von Architektur und Landschaft wird durch die Gestaltung / Modellierung der Wandelemente hervorgehoben.
Die äußere Hülle schließt sich an den Stellen wo räumlich gefordert und öffnet sich in anderen Bereichen zum Außenraum bis zur Auflösung ihrer selbst in schlanke Stützpfeiler, um sanft in die Landschaft überzuführen.