Im Bankenviertel von Shenzhen wurde im Herbst 2013 der 46 Stockwerke hohe Büroturm der Shenzhen Stock Exchange in Betrieb genommen. Die Börse Shenzhen, die sich nahe Hongkong befindet, ist neben der Börse Schanghai der grösste Handelsplatz des chinesischen Festlands. Entworfen wurde der markante, 200 000 Quadratmeter grosse Bau von Rem Koolhaas’ Office for Metropolitan Architecture (OMA), die damit nach dem CCTV Headquarters in Peking ihr zweites Grossprojekt in China realisierten.
Auffälligstes Detail an dem Hochhaus ist eine weit auskragende, dreigeschossige Plattform, die sich wie ein Rettungsring um den Turm legt. Der darunter entstandene, geschützte Raum soll als öffentlicher Platz für Veranstaltungen dienen. Die Architekten sehen in ihrem Entwurf ein Symbol für die virtuelle Börse: «Kern jeder Börse ist die Spekulation. Sie basiert auf Kapital, nicht auf Material.» Deshalb sei für das Projekt die Symbolik so wichtig gewesen. Die neue Börse steht nicht auf einem soliden Sockel, der in der Geschichte immer auch Ausdruck einer soliden Architektur war. Vielmehr ist dieser Sockel hochgeschoben und schwebt in 36 Metern Höhe über dem Boden. Alle wichtigen Bereiche der Börse sind hier untergebracht.