Das Karate Dojo wurde als ergänzender Baustein im Bereich der Sportanlagen am Mauritz-Lindenweg mit Unterstützung der Stadt Münster realisiert.
Angeordnet in einem Grünstreifen mit markantem Baumbestand bildet der hohe Baukörper der Karatehalle den räumlichen Abschluss der Sportstätte. Das Gebäude ordnet sich um das Ensemble aus Rotbuchen und bindet diese durch ein großzügig nach Süd-Westen ausgerichtetes Fenster in die Innen- und Außenräume ein. Sommertags ermöglicht der Schatten der alten Bäume einen unverstellten Blickbezug ohne zusätzlichen Sonnenschutz nach außen - Wintertags erhellt das tiefstehende Sonnenlicht die Räume. Vorgelagert vor die Halle orientieren sich die Aufenthalts- und Sozialbereiche nach Süden und Westen hin zur offenen Landschaft und bilden das Entree für den Besucher.
Mit dem Durchschreiten des TORIS, eines symbolischen Durchgangs, hier abstrakt als Öffnung in der vorgelagerten Lamellenfassade, betritt man das DOJO. Der große Vorraum mit bodentiefer Verglasung ermöglicht einen direkten Blickbezug zu den trainierenden Karateka in die Halle. Seitlich schließt ein Nebentrakt mit Umkleiden, Duschen und einem Meditationsraum an. Ein Trennvorhang ermöglicht die Zonierung der Halle in zwei Trainingsbereiche. Der lichte Innenraum der Halle ist geprägt durch den direkten Blickbezug auf den alten Baumbestand und die gleichmäßige Ausleuchtung von Norden und Westen durch ein Lichtband. Angelehnt an die Materialität und Komposition traditioneller japanischer Häuser gliedert das Tragwerk rhytmisch den Innenraum des Gebäudes. Holz prägt die räumliche Atmosphäre: als Tragsystem der Halle, bei Fenstern und Einbauten. Als wetterbeständige Hülle schützt eine Vorhangfassade mit dunkler Metallbekleidung den Innenraum. Die technische Ausstattung erfolgt möglichst einfach und funktional mit einer natürlichen Belüftung der Halle. Das partielle Gründach sorgt für eine langlebige Dachkonstruktion und eine nachhaltige Integration des Gebäudes in den Regenwasserhaushalt des Geländes. Das geneigt Dach der Halle ist für eine spätere Installation einer PV-Anlage ausgelegt und installiert. Das Gebäude entspricht dem Energiesparhaus Münster Standard.