Das Gebäude vereint ein Studierenden-Service-Center (SSC) und ein geisteswissenschaftliches Schülerlabor (GSL) in sich, wobei die unteren drei Geschosse dem SSC vorbehalten sind. Das Schülerlabor im dritten Obergeschoss ist ausgestattet mit einem Seminar- und Bibliotheksbereich, wohingegen die unteren Geschosse Service-Einrichtungen einschließen. Der zentralen Halle kommt eine Sonderfunktion zu. Durch ihre großzügige Verglasung vermittelt sie Offenheit und Übersicht und bildet einen wichtigen Treffpunkt für alle Studierenden. Von hier aus erstreckt sich die gesamte barrierefreie, übersichtliche Erschließung der einzelnen Nutzungsbereiche. So entsteht für Studienanfänger eine schnelle Integration ins Universitätsleben. Hier stellt auch die zentrale Cafeteria eine wichtige Anlaufstation dar.
Neben der städtebaulichen Einordnung in das Universitätsgelände und der internen übersichtlichen Organisation der unterschiedlichen Nutzungsbereiche war die Nachhaltigkeit ein weiterer wichtiger Aspekt in der Planung. So wurde zum einen Wert gelegt auf einen möglichst minimierten Gebäudegrundriss. Zum anderen schafft eine nachhaltige Gebäudeausrüstung, wie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine Nachtlüftung und die belegungsabhängige Kühlung, optimale klimatische Bedingungen. Die Stahlbetonskelettbauweise mit Wand- und Deckenfertigteilen garantiert zudem eine flexible und wirtschaftliche Bauweise durch einen hohen Vorfertigungsgrad.
Als Material für die Gesamtkonzeption der Fassaden der Universitätsgebäude sind Aluminium-Verbundtafeln vorgesehen. Die einheitliche allseitige Bekleidung von Vor- und Rücksprüngen mit diesem Fassadenmaterial führt zu einem skulpturalen Erscheinungsbild des Gebäudes. Durch das Herausarbeiten der Kubaturen werden Sondernutzungen wie Caféteria und Bibliothek gestalterisch hervorgehoben und bis in die Fassade ablesbar. Der helle, einheitliche Farbton der Fassadentafeln kontrastiert mit den dunklen Fensterelementen und betont damit die besondere, ungleichmäßige Rhythmisierung der Fassade. Zusammen mit der Ausbildung von Geschossbändern als horizontale Gestaltungselemente und den sich unregelmäßig wiederholenden Breiten der Fassaden- und Fensterformate entsteht ein lebendiges, spannungsreiches Gesamtbild des Neubaus.
Entwurfsentscheidend für das SSC war von Beginn an das Erschaffen einer hochwertigen Arbeitsumgebung, die den Wert der Bildung an die Studierenden vermittelt. Neben der Außenwirkung des Komplexes zeichnet sich die Ruhr-Universität Bochum mit diesem Neubau durch transparente Architektur in Hinblick auf Orientierung und Einsicht in das Geschehen aus. Lernbereiche werden durch Begegnungs- und Kommunikationsflächen aufgewertet, die das Studieren erleichtern.