Industriearchäologischer Park des Rheinischen Industriemuseums in Oberhausen
Im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 wurde ein Wettbewerb ausgelobt, der die "Wiege des Ruhrgebietes" wieder in den Focus rücken sollte. In Oberhausen entstand 1758 die 1. Eisenhütte, St. Antony, die im 18. und 19. Jahrhundert gusseiserne Produkte von herausragender Qualität produzierte. Dies war der Beginn der Industrialisierung des Ruhrgebietes.
Es wurden für die Kulturhauptstadt die historischen Reste der Eisenhütte wieder freigelegt und erlebbar gemacht. Es entstand die erste Industriearchäologische Grabungsstätte Deutschlands. Für diesen Industriearchäologischen Park des Rheinischen Industriemuseums sollte ein Schutzdach und ein Erschließungskonzept im Rahmen eines Realisierungswettbewerbes entwickelt werden.
Innovation gestern und heute
Der innovative Geist der St. Antony-Hütte im Umgang mit Metall war Grundlage für die Materialwahl der neuen Dachkonstruktion, die als exemplarische Darstellung dessen dient, was mit geringstem Materialeinsatz in unserer Zeit möglich ist. Gleichzeitig erinnert die minimalistische Form des Daches in Schalenform an temporären Wetterschutz aus Zelttuch, das über archäologischen Fundstätten befestigt wird und das sich - gleichsam durch Windsog - nach oben wölbt. Die ca. 1000 m² große Dachschale liegt frei über der Ausgrabungsstätte, ruht auf nur 4 Fundamenten und überdeckt die archäologischen Funde.