In Stade ist ein neues Magazin- und Verwaltungsgebäude für das Niedersächsische Staatsarchiv entstanden. Der moderne Archivneubau dient zur Aufnahme der Grundbücher und Akten für Nordostniedersachsen und die Freie Hansestadt Hamburg. Im bestehenden Gebäude war das Staatsarchiv Stade nur unzureichend untergebracht, daher entschied sich das Land Niedersachsen 2009 für den Neubau. Neben den erforderlichen Kapazitäten für rund 50 Regalkilometer und optimalen Bedingungen zum Schutz der Archivalien zeichnet sich der Neubau durch kurze Wege, eine moderne Ausstattung, Transparenz und Nachhaltigkeit aus.
Auftakt und Anker für zukünftige Stadtentwicklung
Das neue Staatsarchiv in Stade stellt sich als eine Komposition aus monolithischen Baukörpern im heterogenen Umfeld zwischen Bahngleisen, Industriebauten und Wohngebäuden unterschiedlicher Größe dar. Der offen und transparent angelegte Neubau versteht sich dabei als Auftakt und Anker für die zukünftige Stadtentwicklung im Quartier rund um den Bahnhof. Die Gebäudestruktur ist eindeutig von außen ablesbar, die starke Durchdringung von Bebauung und Umgebung geht gleichzeitig eine spannende, sich umfließende Korrespondenz ein. Der Neubau wurde in zwei Baukörper aufgeteilt, das fensterlose, fünfgeschossige Magazingebäude zur Aufbewahrung der Archivalien und das vorgelagerte Gebäude für Verwaltungs-, Archivtechnik und Öffentlichkeitszwecke. Durchdrungen werden beide Baukörper von einer zentralen, zweigeschossigen Magistrale, die sich im Foyer beginnend durch das gesamte Magazin erstreckt. Durch die Positionierung aller Einrichtungen an dieser Magistrale wird der Kommunikationsaustausch zwischen den unterschiedlichen Funktionsbereichen gefördert.
Das äußere Erscheinungsbild des Neubaus
ist geprägt durch seine Ziegelfassade, ein für Stade ortstypisches Fassadenmaterial. Auf diese Weise fügt er sich harmonisch in das Stadtbild ein. Darüber hinaus gewährleistet das Material eine langfristige und nachhaltige Nutzung bei geringem Instandhaltungsaufwand. Das Verwaltungsgebäude wurde als Massivkonstruktion mit Unterzugsdecken, tragenden Wänden und Stützen aus Stahlbeton errichtet. Die Fassaden erhielten eine hinterlüftete Bekleidung aus roten Ziegeln. Fenster bzw. Pfosten-Riegel-Konstruktionen aus Aluminiumprofilen wurden in Dunkelgrau eingesetzt. Das Magazingebäude wurde weitestgehend aus vorgefertigten Stahlbetonfertigbauteilen errichtet und mit einer Ziegelverblendschale und grauen Blechpaneelen verkleidet. Das Fugenbild und die Anordnung der Bleche gliedern den fensterlosen Baukörper.