STADTBILD UND IDENTITÄT, Entwicklungs- und Gestaltungskonzepte für die Karlsruher Kaiserstraße. Die historistische Identität der Fassaden in der barocken Planstadt Karlsruhe/- Kaiserstraße sind nach dem Wiederaufbau des II. Weltkrieges in der Altstadt nur noch bedingt ablesbar. Dem Stadtraum fehlt ein harmonisches Gefüge. In den fünfziger Jahren entschied sich die Stadt für die Erhaltung des berühmten Sonnengrundrisses nach dem Vorbild Versailles und für die Rekonstruktion wichtiger aber weniger identitätstragender Fassaden vom klassizistischen Architekten Friedrich Weinbrenner an der Hauptstrahlenachse zum Schloss „Via Triumphalis“. Die Kaiserstraße kreuzt die Triumphalis horizontal im Herzen der Stadt am klassizistischen Marktplatz-Ensemble. Die Nord-Seite der Kaiserstraße/- Marktplatzes wie auch viele andere historischen Gebäude wurden durch eine damalige „moderne“ Architektursprache ersetzt. Die nun in die Jahre gekommene Nachkriegsarchitektur lässt sich aufgrund vieler Baumängel nur schwer sanieren und birgt durch ihre Erscheinungsgewand eine Disharmonie im Altstadtraum. 2011 entstand das Projekt „Kaiserkarree“, Büro Lederer-Architekten welche einen Neubau in klassizistischer Anlehnung errichteten und damit dem Wunsch der Bürger nach mehr Harmonie und Identität entgegen kamen.
Die Kaiserstraße ist eine 1,4km lange Haupteinkaufsstraße in Karlsruher Zentrum. Um die größe des Projekt zufassen wurde vom "Großen zum Kleinen" gegangen. Die Blockeinheiten wurden nummeriert, kategoriersiert und nach ihren Besonderheiten analysiert. Daraus ergaben sich vier Block-Konzeptsituation die eine dringende Veränderung brauchen. Zwei Block-Konzept-Situation wurden in dieser Thesis vertieft. Konzept 1. setzt sich mit der Blockecke und Konzept 2. mit der Blockmitte auseinander.
Das Ergebnis ist eine Fassadensatzung in Anlehung an die barocke und klassizistische Ursprünglichkeit der Altstadt vor dem II. Weltkrieg. Bestimmte Regelen, wie Geschosshöhe, Fensterraster und Dachform etc. sind für ein harmonisches identitätsprägenderes Altstadtbild vorgeschrieben. Dazu folgt ein Wahlelement-Katalog, der dem Bauherren eine eigenständige Verwirklichung im Fassadenspiel ermöglicht.